Arzneimittelversorgung am UKS

Die Arzneimittelversorgung ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung in Krankenhäusern und Kliniken. Am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) werden dabei vielfältige Aufgabenbereiche abgedeckt, die sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten stets Zugang zu den benötigten Medikamenten haben. Diese Aufgaben umfassen die pharmazeutische Logistik, die Pharmakoökonomie und den Arzneimitteleinkauf.

Neues Konzept zur Medikamentenversorgung am UKS – Closed-Loop-Medikationsmanagement und Unit Dose

Weitere Informationen zum Closed-Loop-Medikationsmanagement

Im Sinne des Closed-Loop Medikationsmanagements greifen die Bereiche Elektronische Patientenkurve/Verordnung (Meona), Klinische Pharmazie/Stationsapothekerinnen und Stationsapotheker und Unit Dose-Versorgung eng ineinander. Durch diese Verzahnung und einen hohen Digitalisierungsgrad der beteiligten Prozesse wird eine wirksame, sichere und wirtschaftliche Arzneimitteltherapie aller Patientinnen und Patienten im Universitätsklinikum des Saarlandes gewährleistet.

 

Die pharmazeutische Logistik beinhaltet alle Dienstleistungen, die sicherstellen, dass die richtigen Arzneimittel rechtzeitig und in einwandfreier Qualität, unter Einhaltung aller fachlichen und gesetzlichen Auflagen, zur Verfügung stehen.

Pharmakoökonomie beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Aspekten der Arzneimittelversorgung, einschließlich der Kosten-Nutzen-Analyse von Medikamenten und Therapien. Somit kümmert sich das Team der pharmazeutischen Logistik um den Einkauf, die Lagerhaltung und die Belieferung der Stationen, Ambulanzen und anderer Teileinheiten des Universitätsklinikums des Saarlandes. Die Apotheke überwacht den Medikamentenverbrauch der Stationen, analysiert diesen und führt, wenn nötig, eine Beratung im Bezug auf die Wirtschaftlichkeit durch.

In Deutschland sind über 100.000 verschiedene Arzneimittel behördlich zugelassen.

Die Arzneimittelkommission des UKS wählt diese Arzneimittel nach medizinischen, qualitativen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus und legt damit ein entsprechendes Arzneimittelsortiment fest. Diese Arzneimittel werden in einer für das UKS verbindlichen Arzneimittelliste geführt.

Die Apotheke des UKS hält ein Standardsortiment von etwa 2500 Arzneimitteln vorrätig, weitere 2500 Arzneimittel werden jährlich im Einzelfall für Patientinnen und Patienten individuell bezogen. Die fachgerechte Beschaffung, Lagerung und Abgabe von Arzneimitteln, Infusionslösungen und apothekenpflichtigen Medizinprodukten an die Verbrauchsstellen stellt neben einer kompetenten Beratung von Ärztinnen, Ärzten und Pflegenden eine der Kernaufgaben der pharmazeutischen Logistik dar. Die Prozesse sind weitgehend IT-gestützt und teilautomatisiert. Jede Bestellung wird pharmazeutisch geprüft. Zur Sicherung wirtschaftlicher Einkaufsbedingungen ist die Apotheke des UKS Mitglied in der Einkaufsgemeinschaft EK-UNICO, einer führenden Einkaufsgemeinschaft der deutschen Universitätskliniken.

  • Versorgungsvolumen: über 100 Mio. Euro
  • Medizinischen Produkte, die bereitgestellt werden:
    Arzneimittel, Blutderivate, Infusionen, Narkose- und OP-Bedarf, Röntgenkontrastmittel, Dialyselösungen, apothekenpflichtige Medizinprodukte, Radiopharmazeutika, Feindesinfektionsmittel
  • Lieferengpassmanagement: 360 Präparate
  • Bestellungen: 12.300 Bestellungen
  • Kommissionierzeilen: 445.000 Zeilen
  • Arzneimittelpackungen: Circa 1 Mio.
  • Infusionsflaschen und -beutel: Circa 1,5 Mio.
  • Betäubungsmittel-Rezepte (BTM-Rezepte): 3950 Rezepte, 9500 BTM-Zeilen
  • Blutprodukte (TFG-AM): 3975
  • Importierte Arzneimittel: 1800

Unit Dose-Versorgung am UKS

Vielleicht kennen Sie aus einem früheren Krankenhausaufenthalt die Plastik-Dosetten oder Medikamentenbecher, in denen Ihre Arzneimittel für Sie am Bett bereitgestellt wurden. Wir gestalten diesen Prozess auf dem Weg in die Zukunft anders!

Am UKS Homburg steht Ihre Arzneimitteltherapiesicherheit an erster Stelle. Im Rahmen des Closed Loop Medication Managements sorgt das Team aus Ärzt*innen und Pflegekräften sowie den Stationsapotheker*innen dafür, dass Sie ihre Medikation sicher, hygienisch und transparent erhalten. Dafür wird Ihr Medikamentenplan durch unsere Stationsapothekerinnen und -apotheker unter anderem auf Wechselwirkungen und Einnahmehinweise überprüft. Er wird anschließend digital und datenschutzgerecht an ein computergestütztes automatisiertes Abpacksystem in unserer Klinikapotheke gesendet. Dort werden Ihre Medikamente individuell für Sie, mit unseren Abpackautomaten in sogenannte Schlauchblister abgefüllt. Durch eine optische Endkontrolle werden Ihre verpackten Blister noch einmal auf ihren korrekten Inhalt überprüft.

Mit dem Unit Dose-System erhalten Sie somit immer das richtige Medikament in korrekter Dosierung und zum richtigen Einnahmezeitpunkt. Sie können durch den Aufdruck auf der Tüte jederzeit nachvollziehen, welches Arzneimittel Sie gerade bekommen und wann und wie es eingenommen werden muss. Darüber hinaus werden die Pflegekräfte entlastet und haben mehr Zeit dafür, sich um Genesung und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten zu kümmern.

Einblick in die patientenindividuelle Verpackung Ihrer Medikation in der Apotheke

Qualität steht bei uns an erster Stelle. Aus diesem Grund kommen nur qualitativ hochwertige, sichere und geprüfte Systeme, Geräte und Materialien zum Einsatz. Aus dem elektronischen Verordnungssystem Meona werden pro Station Aufträge erzeugt, die an die beiden Baxter Proud II 336 Abpackautomaten übertragen werden.

Mit diesen Abpackautomaten wird ihre persönliche Medikation in Schlauchblister verpackt. Anschließend findet die optische Endkontrolle und Foto-basierte Dokumentation jedes einzelnen Blisters mit dem consis Pouchinspector statt. Den gesamten Prozess betreut ausschließlich pharmazeutisches Fachpersonal.

Nach dem Start im Herbst 2022 in der Orthopädie wurde und wird die Versorgung mit den patientenindividuellen Blistern kontinuierlich ausgebaut. Im Sommer 2024 lag die Produktion bei etwa 2000 Beuteln täglich für 10 Stationen. Damit konnten wir etwa 23% der zu versorgenden Patient*innen die Medikation als Unit Dose zur Verfügung stellen.

Sie erhalten Ihre Medikation in durchsichtigen Schlauchblistern. Auf diesen sind folgende Angaben gedruckt:

  1. Ihr Name
  2. Ihr Geburtsdatum
  3. Ihre Patienten-ID
  4. Station und Zimmernummer
  5. Datum und
  6. Zeitpunkt der Einnahme
  7. Menge und Name des Medikaments
  8. Wirkstoff des Medikaments
  9. Aussehen und Farbe des Medikaments
  10. ein QR-Code. Mit diesem gelangen Sie zum Beipackzettel des Arzneimittels. Dazu einfach den QR-Code per QR-Scanner App oder, bei neuen digitalen Geräten, per Kamera ablichten und auf den angezeigten Link klicken.
  11. Weitere Angaben zur Produktion des Blisters
  12. Perforierter durchsichtiger Streifen zur Öffnung des Blisters
  13. ggf. Einnahmehinweise (z.B. muss das Medikament vor dem Essen eigenommen werden)

Kontakte Pharmazeutische Logistik

Cristina Eiswirth

Stellvertretende Leitung der Apotheke
Leiterin pharmazeutische Logistik
Apothekerin

Arzneimittelausgabe

Janina Lauer

Apothekerin

Natalie Fess

Pharmazeutisch-technische Assistentin

Dipl. pharm. Mathias Hoffmann

Leiter Unit Dose
Fachapotheker für klinische Pharmazie, Infektiologie
Antibiotic Stewardship Experte DGKH

Ute Gier

Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte

Vivien Schramm

Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte

Janik Bellia

Leitung
Fachkraft für Lagerlogistik

Michael Weisang

Matthias Franz

Fachkraft für Lagerlogistik

Anoshan Rosario

Fachkraft für Lagerlogistik

Dr. rer. nat. Thomas Gilcher

Fachapotheker für Klinische Pharmazie,
Infektiologie, Antiobiotic Stewardship (ABS)-Experte (BÄK)
Zuständigkeiten: Innere Medizin III (Kardiologie), Intensivmedizin, Antibiotic Stewardship

Dipl. pharm. Mathias Hoffmann

Leiter Unit Dose
Fachapotheker für klinische Pharmazie, Infektiologie
Antibiotic Stewardship Experte DGKH

Unit Dose

Cristina Eiswirth

Stellvertretende Leitung der Apotheke
Leiterin pharmazeutische Logistik
Apothekerin

Janina Lauer

Apothekerin

Verblisterung Unit Dose