Cochlea Implant Centrum (CIC) Saarland

Das Cochlea Implant Centrum (CIC) Saarland am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) ist eine spezialisierte Einrichtung der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Wir konzentrieren uns auf die Versorgung und Behandlung von Personen mit schwerwiegenden Hörverlusten.  Wenn Sie auf der Suche nach Informationen rund um das Hören mit Cochlea Implantat sind, stehen wir Ihnen als Experten in der Versorgung mit Cochlea Implantaten gerne zur Verfügung.

Was ist ein Cochlea-Implantat (CI)?

Cochlea-Implantate sind heutzutage eine der wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten bei hochgradig schwerhörigen einschliesslich vollständig ertaubten Menschen.

Ein Cochlea-Implantat ist eine elektronische Innenohrprothese. Sie besteht aus einem Implantat, das in das Innenohr eingesetzt wird, und einem Sprachprozessor, der ähnlich einem Hörgerät hinter dem Ohr getragen wird. 

Die physiologischen Grundlagen des Hörprozesses mit Cochlea-Implantaten sind mittlerweile seit Jahrzehnten bekannt und werden immer weiter erforscht. Die neuesten Prozessoren der Implantate können mittlerweile mit dem Smartphone oder dem Hörgerät auf der anderen Seite kommunizieren, sofern man ein kompatibles Syste trägt.

Das Mikrofon nimmt die akustischen Signale (Höreindrücke) auf. Diese werden mittels des am Ohr getragenen Sprachprozessors in elektrische Signale umgewandelt. Durch die dazugehörige Sendespule werden diese Signale an das Implantat gesendet.

Das Implantat ist dann in der Lage diese Informationen an Elektroden weiterzuleiten, die auf einem Elektrodenträger in der Hörschnecke platziert sind. Diese Elektroden stimulieren den Hörnerv, der die Impulse an das Gehirn weiterleitet. So wird das Hören mit einem Cochlea Implantat möglich.

Die Indikation zur Versorgung mit einem Cochlea-Implantat liegt vor, wenn Sie an einem hochgradigen bis an Taubheit grenzenden Hörverlust leiden. Dies kann ein- oder beidseitig sein.

Weitere Voraussetzungen sind ein funktionstüchtiger Hörnerv, sowie eine funktionstüchtige Hörbahn mit einer angelegten Cochlea (Hörschnecke).

Erwachsene und Kinder, denen ein konventionelles Hörgerät, Knochenleitungshörgerät oder Mittelohrimplantat keine lautsprachliche Kommunikation ermöglicht, können von einem CI profitieren.

Eine frühe Implantation bietet eine große Chance für eine gute Entwicklung des Hörvermögens.

Nach einer Operation ist eine sichergestellte Nachbetreuung oder Rehabilitationsmöglichkeit eine unabdingbare Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung des Implantates.

Während der Rehabilitation wird die Technik des Sprachprozessors regelmäßig überprüft und angepasst, um auf technischer Ebene eine wichtige Grundvoraussetzung zu gewährleisten. Erst damit ist ein optimales Training der Hörentwicklung möglich.

Diese fördern die auditive und sprachliche Entwicklung langfristig. Mittlerweile weiß man, dass eine Cochlea Implantat Versorgung auch im höheren Alter die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung verringern kann.

Umfassende Informationen und Beratung

Die Entscheidung zur Versorgung mit einem Cochlea-Implantat ist ein komplexer Prozess, bei dem viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Für diese Entscheidung sollten Sie sich deswegen ausreichend Zeit nehmen. Wir stehen Ihnen zur Seite in dieser und der nachfolgenden Zeit und helfen Ihnen, die individuell angepasste Lösung zu finden.Da wir mit allen führenden Herstellern gleichermaßen zusammenarbeiten, stehen wir Ihnen somit als neutraler Ratgeber bzgl. der Implantat-Auswahl zur Seite. Die von Ihnen getroffene Auswahl ist eine langfristige Entscheidung, da das Implantat ein Leben lang halten soll. Wir helfen Ihnen gerne dabei, das für Sie passende Implantat zu wählen.

Die Inanspruchnahme unserer Beratungsleistungen ist unabhängig von der operierenden Klinik und den implantierten Cochlea – Implantat Systemen. Zusätzlich, kann jeder/jede Cochelar Implantat-Träger/in, unabhängig von der operierenden Klinik, in unserer Einrichtung rehabilitiert werden

 

Aktivierung des Implantats

Der nächste wesentliche Schritt nach der Implantation ist die Erstaktivierung des Implantats.

Diese erfolgt üblicherweise 4 Wochen nach der Operation. Nach der Aktivierung werden Sie schnell feststellen, dass sich vieles anders anhört, als Sie es kannten. Sie müssen das Hören wieder neu erlernen. Damit das gelingen kann, haben Sie in regelmäßigen Abständen Anpassungstermine. Während dieser Termine wird die Funktion des Implantats überprüft und anhand Ihrer Angaben eine Anpassung durchgeführt. Wie gut Sie tatsächlich hören, wird anschließend bei einem Hörtest ermittelt.

In der Zeit nach der Erstanpassung des Implantats spielt das Angebot an Höreindrücken eine ganz zentrale Rolle. Deshalb wird die Rehabilitation in unserem Zentrum durch spezielle Hörtrainingsangebote gestaltet.

Das Hören wird dabei neu erlernt. Daher ist die Zeitspanne zwischen Erstaktivierung des Sprachprozessors und dem Abschluss der hörtherapeutischen Maßnahme individuell und wird nach Ihren Bedürfnissen angepasst.

Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, dass es sehr sinnvoll sein kann, wenn Ihre Angehörigen den Behandlungs- und Rehabilitationsprozess mitbegleiten.

Die Rehabilitation für Erwachsene wird in der Regel teilstationär durchgeführt. Für die meisten Erwachsenen findet die Therapie ein- bis zweimal wöchentlich statt. Gemeinsam mit Ihnen und Ihren Angehörigen wird ein Therapieplan erstellt. Dieser beinhaltet:

  • regelmäßige Anpassungen
  • regelmäßige Implantat Testungen
  • audiologische Kontrollen
  • Hörtraining
  • Hörtaktik
  • Telefontraining
  • Kommunikationstraining

Schwerpunkt der Therapie ist die Förderung Ihrer neuen Hörfähigkeiten. Dazu gehört, dass Sie gemeinsam mit den Technikern / Anpassern die bestmögliche Einstellung der Sprachprozessoren finden und mit den Therapeuten das Hören optimal trainieren.

Wenn wir geboren werden, sind Reizverarbeitungen für die Entwicklung unseres Gehirns sehr wichtig. Kommt ein Kind ein- oder beidseitig nicht hörend zur Welt, so ist die Indikation für eine Cochlea Implant-Versorgung direkt gegeben und die Implantation sollte möglichst noch im ersten Lebensjahr durchgeführt werden, um dem Kind eine regelkonforme Hör- und Sprachentwicklung ermöglichen zu können. Nach der Implantation braucht das Kind ein möglichst umfassendes Angebot an Hörerfahrungen. Diese fördern die auditive und sprachliche Entwicklung langfristig.

Die Rehabilitation für Kinder wird teilstationär durchgeführt und erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Jahre. Während dieser Zeit kommen die Kinder meist wöchentlich für mehrere Stunden gemeinsam mit ihren Erziehungsberechtigten in unser Centrum.

Während dieser Zeit wird die Familie durch unser CIC-Team betreut. Unser ganzheitliches, muttersprachlich orientiertes, kindgerechtes Rehabilitationskonzept beinhaltet folgende Angebote:

  • regelmäßige Anpassungen
  • regelmäßige Implantat Testungen
  • audiologische Kontrollen
  • Hör- und Sprachtherapie
  • Rhythmisch-musikalische Förderung
  • Wahrnehmungsförderung
  • Elternberatung

Ziel der Rehabilitation ist es, eine möglichst umfassende Hör- und Sprachfähigkeit zu erreichen, um einen regelgerechten, natürlichen Lautspracherwerb ermöglich zu können. Uns ist besonders wichtig, gemeinsam mit den Eltern Strategien zu entwickeln, die Hör- und Sprachentwicklung des Kindes auch im Alltag zu fördern.

Uns liegt besonders am Herzen

  • Ihr Kind soll hören lernen!
  • Ihr Kind soll sprechen lernen!
  • Ihr Kind wird altersgemäß gefördert.
  • Spaß und Freude kommen bei uns nicht zu kurz
  • Sie erhalten Hilfestellung für den Alltag zu Hause
  • Wir helfen bei technischen Problemen
  • Wir beraten bei pädagogischen und schulischen Problemen

Die Zusammenarbeit mit den betreuenden Institutionen Ihres Kindes ist auf Wunsch selbstverständlich jederzeit möglich.

Ihr Team

Gesamtleitung Prof. Alessandro Bozzato
Medizinische Leitung Prof. Gentiana Wenzel
Leitung CIC Dipl. päd. Heike Rothe, Hörgeschädigtenpädagogin und Familientherapeutin
Erzieherin/Audiotherapeutin Susanne Naumann
Erzieherin Simone Zimmer
Logopädin Silke Marks
Logopädin Britta Sielemann
MTA-Audiologin Katharina Mieves

Kontakt & Ansprechpersonen

Universitätsklinikum des Saarlandes
CIC Saarland

Gebäude 27, 3. Obergeschoss
Warburgring 80, 66421 Homburg


Für Fragen oder Terminvereinbarungen melden Sie sich jederzeit unter

+49 6841 16-27382
+49 6841 16-27300
E-Mail

Unser Team kümmert sich gerne um Ihr Anliegen.

Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Gebäude 6, 66424 Homburg