Kompetenzen

Neuroonkologische Zentrum der Universität des Saarlandes

Im Neuroonkologischen Zentrum des Universitätsklinikums des Saarlandes treffen kompetente Fürsorge auf höchste medizinische Präzision. Unser zentrales Anliegen ist die individuell zugeschnittene Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Hirn- und Wirbelsäulentumoren, gestützt durch modernste Diagnostik- und Therapiemethoden. Die synergetische Zusammenarbeit unserer Fachexpertinnen und -experten garantiert eine ganzheitliche Betreuung, die darauf abzielt, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu fördern. Bei uns sind Sie in guten Händen – profitieren Sie von unserer Spitzenforschung und einem Behandlungskonzept, das Ihre Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt.

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Spezielle Methoden zur präoperativen Planung und zum intraoperativen Einsatz bei intrakraniellen Läsionen

Bei der Planung von Operationen am Gehirn spielt die präoperative Vorbereitung eine entscheidende Rolle. Die Bildgebung (CT, MRT) zeigt auf, in welchen anatomischen Arealen des Gehirns die zu operierende Läsion liegt. Im Gehirn unterscheidet man „eloquente“ und „nicht eloquente“ Areale.

Zu den eloquenten Hirnarealen zählen beispielsweise das Bewegungsareal (Motorkortex), die Sprachregion und die Sehrinde. Läsionen können hier zu Lähmungen der Gesichts- und Extremitätenmuskulatur, Sprachstörungen respektive Sehstörungen führen. Aber auch eine Operation in diesen Arealen birgt das Risiko eines neuen neurologischen Defizits oder einer Verschlechterung bereits bestehender Symptome.

Deshalb hat die OP-Vorbereitung in der Neurochirurgie – insbesondere bei Tumoren in oder an eloquenten Hirnarealen – einen besonderen Stellenwert. Es gilt eine Strategie zu finden in der sowohl die Radikalität (Vollständigkeit der Entfernung der Läsion) als auch die Funktionalität (Erhalt von Bewegung, Sprache, Sehen) entsprechende Beachtung finden.

Das Ausmaß der Resektion  (beispielsweise eines Hirntumors) und der operative Zugangsweg stellen die Basis der präoperativen Entscheidungsfindung dar. Zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung können dem Operateur neben den bekannten anatomischen Landmarken im CT und MRT weitere Informationen bereitgestellt werden. Die entsprechenden Methoden hierfür werden im Folgenden beschrieben.

Präoperative navigierte Transkranielle Magnetstimulation (nTMS)

Präoperatives Diffusions-Tensor-Imaging Fibretracking (Traktographie)

Intraoperative Neuronavigation

Intraoperatives Neuromonitoring sowie Intraoperative Kortexstimulation und Subkortikale Stimulation

Teleradiologie

Teleradiologie nach RöV

Im engeren Sinn bedeutet Teleradiologie die bildgebende Untersuchung eines Menschen unter der Verantwortung eines fachkundigen Arztes (meist Radiologe), der sich nicht am Ort der Durchführung befindet. Der verantwortliche Radiologe steht dabei mittels elektronischer Datenübertragung (z. B. verschlüsselte Internet-Tunnelung oder Telefon-Verbindung) unmittelbar mit der anfordernden und durchführenden Stelle in Verbindung. Diese Form der Teleradiologie ist in § 2 der Röntgenverordnung (RöV) definiert und wird auch als "Teleradiologie nach RöV" bezeichnet.

Telekonsultation

Der zweite große Anwendungsbereich der Teleradiologie ist die Telekonsultation. Bei dieser Form der Teleradiologie ist immer ein verantwortlicher Radiologe am Ort der Durchführung. Bei besonders schwierig zu diagnostizierenden oder zweifelhaften Fällen kann der verantwortliche Radiologe für die Erstellung des Befundes eine weitere Meinung, z. B. die eines Spezialisten an einer Universitätsklinik, einholen. Durch die elektronische Übertragung der Bilddaten entfällt der heute noch weit verbreitete Versand der Bilder, z. B. mit dem Taxi. Da bei dieser Form immer ein verantwortlicher Radiologe am Ort der Durchführung ist, sind die gesetzlichen Hürden erheblich niedriger als bei der Teleradiologie nach RöV.

Standardisierung der Teleradiologie

Für die Bildübertragung im Rahmen der Teleradiologie kommen heute (Stand: 2006) so gut wie keine proprietären Lösungen mehr zum Einsatz, sondern standardisierte DICOM-Protokolle. Im Gegensatz zu früher ist es nicht mehr erforderlich, dass beide Kommunikationspartner die Teleradiologie-Software desselben Herstellers einsetzen. Allerdings müssen vor der erstmaligen Kommunikation einige Konfigurationen (AE-Title, Ports, Hostname oder IP-Adressen, Routereinstellung) vorgenommen werden, so dass vor allem bei sporadischen Telekonsultationen mit wechselnden Partnern Probleme entstehen können.

Zur Lösung dieses Problems hat die Deutsche Röntgengesellschaft im Mai 2004 eine Empfehlung zur Standardisierung der Teleradiologie in Deutschland verabschiedet. Laut dieser Empfehlung soll die Verwendung von OpenPGP-verschlüsselter DICOM-E-Mail für die Bildübertragung zum Standard in der Teleradiologie werden.