Kindlicher Hydrozephalus
Die Ursachen des Hydrocephalus beim Kind sind vielfältig. Er kann z. B. durch Blutungen in die Hirnwasserkammern nach der Geburt vor allem bei Frühgeborenen, durch Fehlbildungen des Rückenmarks, durch Infektionen der Hirnhäute, des Hirnwassers oder des Gehirns, durch Schädelhirntraumata oder durch Tumore ausgelöst werden. Zudem kann es auch im Rahmen von genetisch bedingten Syndromen mit Fehlentwicklungen des Gehirns zu einem Hydrocephalus kommen.
Er ist gekennzeichnet durch einen Aufstau der Hirnwasserkammern, die sich innerhalb des Gehirns befinden. Werden die Hirnwasserkammern zu groß können lebensnotwendige Anteile des Gehirns, insbesondere dann, wenn der Schädelknochen schon fest verschlossen ist, komprimiert werden.
Erkennbar wird er bei kleinen Kindern mit geöffneter Fontanelle meist durch ein vermehrtes Kopfwachstum. Das bedeutet: Der Kopf wird besonders groß, die Fontanelle ist dick gespannt. Aber auch etwas ältere Kinder (2-6 Jahre) können ein vermehrtes Kopfwachstum zeigen, dann aber oft einhergehend mit früher auftretenden klinischen Zeichen eines Hirnwasseraufstaus wie zum Beispiel vermehrte Müdigkeit, Erbrechen, unscharfes Sehen und Gangstörungen. Diese Symptome fallen dem Kinderarzt und den Eltern auf.
Die weitergehende Diagnostik erfolgt bei Kindern mit noch nicht verschlossener Fontanelle durch Ultraschall, der dann schon die erweiterten Hirnwasserkammern darstellt. Oft schließt sich eine Kernspintomographie des Gehirnes an, um die genaue Ursache abzuklären. Bei geschlossener Schädeldecke wird gleich eine Kernspintomographie durchgeführt.
Wenn sich die Ursache des Hydrocephalus beseitigen lässt (z. B. Tumor), so steht dieser Behandlungsweg an erster Stelle. Bei anderen Ursachen der Hirnwasserkammeraufweitung kommen zwei Behandlungsmethoden in Frage, wobei individuell abzuwägen ist, welche Option für den jeweiligen Patienten die günstigste ist: Entweder die Verbindung von Hirnwasserkammer zu Zisternen mittels eines Endoskops (ETV) ohne Fremdkörperimplantation oder aber das Einbringen eines Shuntsystems zur dauerhaften Hirnwasserableitung.