Kinder- und jugendgynäkologische Sprechstunde

Ursachen, Symptome und Behandlung von Erkrankungen des weiblichen Körpers sind in vielerlei Hinsicht abhängig vom hormonellen Entwicklungsstand. Deshalb zeigen sich gynäkologische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in vielen Fällen anders als bei einer erwachsenen Frau.

In unserer speziellen Kinder- und jugendgynäkologischen Sprechstunde in der Frauenklinik am UKS gehen wir besonders auf die Bedürfnisse und Probleme unserer jungen Patientinnen ein. Wir schaffen ein vertrauensvolles und empathisches Umfeld. Das macht es einfacher, bestehende Ängste und Sorgen abzubauen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der hiesigen Kinderklinik, Kinderchirurgie und -urologie gewährleisten wir überdies eine interdisziplinäre Betreuung und Therapie bei speziellen Fragestellungen.

Das Behandlungsspektrum der Kinder- und Jugendgynäkologie reicht von kurzfristigen Therapien bei Akuterkrankungen bis zu minimalinvasiven, operativen Verfahren. Ebenso stellen wir in der Frauenklinik am UKS eine langjährige Betreuung und Beratung, beispielsweise bei genitalen Fehlbildungen, sicher.

Die Gründe für eine Vorstellung in der Kinder- und jugendgynäkologischen Sprechstunde sind sehr vielfältig. Die unterschiedlichsten Probleme und Symptome können Anlass für Eltern, Kinder- und Frauenärzte sein, die Patientinnen bei uns vorzustellen:

• Infektionen oder Schmerzen im Genitalbereich durch Verletzungen
• auffällige Hautveränderungen
• vorzeitige oder verzögerte Pubertätsentwicklung
• Zyklusauffälligkeiten
• und vieles mehr

Ein besonderer Schwerpunkt in unserer Kinder- und Jugendgynäkologischen Sprechstunde sind die Diagnostik und operative Behandlung von genitalen Fehlbildungen.

Darunter fallen:

• Hymenal-Atresie: ein angeborener Verschluss der Scheide durch das Jungfernhäutchen
• Uterus- und Vaginalsepten: Trennwände, die angeboren im weiblichen Genital oder der Gebärmutter auftreten
• Scheidenaplasie: das Fehlen oder eine unvollständige Entwicklung des weiblichen Genitales, beispielsweise im Rahmen des Rokitansky-Küster-Mayer-Syndroms

Die genannten Fehlbildungen fallen häufig erst durch ein Ausbleiben der Menstruation oder Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr auf.

Bei uns erhalten Patientinnen eine ausführliche Diagnostik mit Ultraschall, MRT, Laboranalysen und genetischen Untersuchungen. Darüber hinaus können wir minimal-operative Verfahren zur Korrektur der Fehlbildungen durchführen, um auch die psychischen Belastungen schnell zu reduzieren.

Im Vordergrund steht hierbei die laparoskopisch-assistierte Neovagina-Anlage nach Vecchietti. Das ist eine Operationstechnik, die besonders schonend ist und eine Korrektur in Form einer chirurgisch konstruierten oder rekonstruierten Vagina erlaubt. Die betroffenen Patientinnen werden auch nach der Operation langfristig in unserer Kinder- und jugendgynäkologischen Sprechstunde weiterbetreut.

Wir geben mit der Kinder- und jugendgynäkologischen Sprechstunde in der Frauenklinik am UKS jungen Mädchen die Möglichkeit, sich jederzeit auch allein an uns zu wenden. In einem geschützten Raum können hier alle Fragen gestellt werden, die aktuell wichtig sind. Eine gynäkologische Untersuchung ist hierbei nicht immer nötig. So gehen wir zunächst rein theoretisch auf die besonderen Bedürfnisse und Ängste der Jugendlichen hinsichtlich des Besuchs beim Frauenarzt ein.