Zertifiziertes Endometriosezentrum

Die Endometriose zählt zu den häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau im gebärfähigen Alter. Da die Symptome der Erkrankung meistens sehr unspezifisch sind, wird die Diagnose oft erst nach vielen Jahren gestellt. Genau hier setzen wir mit dem Endometriosezentrum in der Frauenklinik am UKS an. Neben einer fundierten Diagnostik und fürsorglichen Beratung erfahren Patientinnen eine umfassende Behandlung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Wenn eine Endometriose festgestellt wird, stellen sich viele Betroffene oftmals die Frage, wann welche Therapie notwendig und sinnvoll ist. Im Endometriosezentrum wissen wir, dass hierfür eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und Teamgeist zwischen den niedergelassenen Frauenärztinnen und Frauenärzten sowie den weiteren Fachdisziplinen notwendig ist, die sich schwerpunktmäßig mit der Endometriose befassen.

Unsere Klinik ist ein ausgewiesenes Zentrum für Endometriose. Das bedeutet für Sie:

• schnelle Entscheidungsfindung
• ganzheitliche Behandlung
• optimale Therapiestrategien nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
• alles unter einem Dach vereint

Lernen Sie die verschiedenen, diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten kennen, auf die wir bei einer Endometriose zurückgreifen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über das Spektrum unseres Endometriosezentrums in der Frauenklinik am UKS und finden Sie bereits erste Antworten auf offene Fragen. Unser Endometriose-Team steht Ihnen ferner jederzeit zur Verfügung.

Allgemeines zum Krankheitsbild

Endometriose kommt häufig bei Frauen im geschlechtsreifen Alter vor. In Einzelfällen kann sie auch noch nach der Geschlechtsreife erstmalig auftreten. Bei Endometriose handelt es sich um Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut sehr ähnlich ist und das sich außerhalb der Gebärmutterhöhle überall im Körper verteilen kann. Somit sind auch die Symptome der Betroffenen sehr unterschiedlich. Eine Diagnose ist mitunter sehr schwierig, sodass es nicht selten ist, dass Frauen zu uns kommen, die schon eine über mehrere Jahre andauernde Krankengeschichte hinter sich haben.

Unerfüllter Kinderwunsch

Viele Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch leiden an Endometriose. Daher bietet sich genau bei dieser Konstellation eine enge Verknüpfung zwischen Frauenärztinnen und Frauenärzten, Reproduktionsmedizinerinnen und Reproduktionsmedizinern und gegebenenfalls Operateurinnen und Operateuren an. In unserem Endometriosezentrum in der Frauenklinik am UKS arbeiten alle genannten Disziplinen unter einem Dach. Damit sind wir in der Lage, auf kurzen Wegen und ohne Informationsverlust eine individuell abgestimmte Therapie zu ermöglichen.

Ultraschalluntersuchung zur Diagnose von Endometriose und Adenomyose: Der Ultraschall ist ein nicht-invasives Verfahren, das zur Untersuchung von Endometriose und Adenomyose eingesetzt wird. Bei Endometriose kann der Ultraschall dabei helfen, Zysten, Verwachsungen und andere Anomalien im Beckenbereich zu erkennen. Besonders bei tiefgreifender Endometriose der Darm-, Blasen- und anderer Beckenstrukturen ist der Ultraschall von großer Bedeutung. Unsere Klinik führt eine anspruchsvolle Ultraschalluntersuchung gemäß den Empfehlungen des IDEA- und MUSA-Konsensus durch. Diese hochmoderne Technik ermöglicht die präzise Darstellung von Endometrioseherden, auch an komplexen Stellen wie dem Darm oder der Blase. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist entscheidend für die Planung einer effektiven Behandlung

Eine Endometriose kann meistens nur im Rahmen einer kleinen Operation gesichert werden. Dennoch muss nicht jede Endometriose operativ behandelt werden. Inwiefern eine Operation notwendig ist, entscheiden wir in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen innerhalb der geschützten Atmosphäre des Endometriosezentrums. Sollte sich dabei eine OP als der beste Behandlungsweg herausstellen, so wird diese fast immer minimalinvasiv, also in Schlüssellochtechnik durchgeführt.

Wir operieren unsere Endometriose-Patientinnen fast ausschließlich per Schlüsselloch-Chirurgie. Es bedarf aufgrund der heute fortschrittlichen Techniken keines großen Bauchschnitts mehr, um selbst ausgedehnte Endometriosebefunde möglichst schonend zu operieren. Dies ermöglicht einerseits eine rasche Wundheilung, erspart aber auch große Narben im Bauchbereich. Unsere Klinik ist eine der führenden Kliniken im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie, geführt vom Leiter mit der höchsten Qualifikation (MIC III-Stufe).

Eine der Therapiesäulen beim Vorliegen einer Endometriose ist die Hormontherapie, die auch als endokrine Therapie bekannt ist. Ob und welche Form dabei für Sie infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Berücksichtigt werden müssen Ihre Familienplanung mit eventuellem Kinderwunsch, die Ausdehnung der Endometriose sowie weitere individuelle Faktoren. In einem persönlichen Gespräch wägen wir detailliert mit Ihnen alle Vor- und Nachteile der endokrinen Therapie ab.

Viele Endometriose-Patientinnen leiden an chronischen Schmerzen. Diese können manchmal trotz Operation und endokriner Therapie bestehen bleiben oder wiederkehren. Hier kann eine Schmerztherapie wertvolle Unterstützung leisten und Abhilfe schaffen. An unserem Endometriosezentrum am UKS arbeiten wir mit ausgewiesenen Schmerztherapeutinnen und Schmerztherapeuten zusammen, die eine individuell auf Sie abgestimmt Schmerzmedikation planen können.

Im Mittelpunkt steht für uns das Wohlergehen unserer Patientinnen. Hierzu führen wir in unserer Endometriose-Sprechstunde auch Beratungen zu unterstützenden Behandlungen durch. Das kann zum Beispiel bei Wechseljahrsbeschwerden durch Hormonausfall, Gefühlsstörungen durch Nerven-Irritationen oder psychischer Erschöpfung bei chronischen Schmerzen sinnvoll sein.

Die genaue Ursache der Endometriose ist trotz intensiver Forschung bis heute unzureichend geklärt. Als universitäres Endometriosezentrums in der Frauenklinik am UKS sind wir nicht nur der klinischen Versorgung von Patientinnen verpflichtet. Gleichsam haben wir uns zum Ziel gesetzt, Lücken in der Kenntnis rund um das Thema Endometriose wissenschaftlich zu untersuchen. Sie als Betroffene können dieses Vorhaben aktiv unterstützen, indem Sie einer Verwendung von Gewebe oder Daten zustimmen. Dies würden wir in einem gesonderten Gespräch mit Ihnen genauer abklären. Sie würden somit einen wesentlichen Beitrag leisten, anderen Betroffenen künftig neue Therapieoptionen zu eröffnen.