Krankheitsbilder Hämatologie
Unter dem Begriff akute Leukämien werden die akute myeloische Leukämie (AML) und die akute lymphatische Leukämie (ALL) zusammengefasst. Bei beiden Erkrankungen kommt es zu einer bösartigen Veränderung von unreifen Vorläufern der Blutzellen, sogenannten Blasten. Diese vermehren sich in Blut und Knochenmark und behindern die Bildung der gesunden Blutzellen im Knochenmark. Häufig findet sich bei einer akuten Leukämie deshalb neben einer erhöhten Anzahl an weißen Blutkörperchen (Leukozytose) ein Abfall der roten Blutkörperchen (Anämie) sowie der Blutplättchen (Thrombozytopenie). Allerdings ist eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen im Blut keine Voraussetzung für die Diagnose einer akuten Leukämie, so verlaufen ungefähr 1/3 der AML-Fälle zu Beginn aleukämisch.
Aufgrund des oftmals aggressiven Verlaufs führen diese Erkrankungen unbehandelt in der Regel innerhalb kurzer Zeit zum Tode, aber die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten sind heute sehr gut. Die Behandlung von akuten Leukämien ist jedoch aufwendig. Das individuelle Behandlungskonzept hängt unter anderem von den Ergebnissen der molekular- und zytogenetischen Diagnostik ab. Diese gibt Aufschluss über die genetischen Grundlagen der Erkrankung und damit über die geeignete Therapie und sie gewährleistet eine bestmögliche Überwachung des Therapieerfolges im weiteren Verlauf. Meist ist eine mehrmonatige Chemotherapie mit mehreren stationären Aufenthalten notwendig.
Die Klinik für Innere Medizin I nimmt für die Therapie der AML an Studien der Akute myeloische Leukämie Studiengruppe (AMLSG), und für die Therapie der ALL an Studien der German Multicenter Study Group for Adult Acute Lymphoblastic Leukemia (GMALL) teil.
Das Risiko für einen Rückfall kann heute sehr gut anhand der in den Leukämiezellen vorhandenen genetischen Veränderungen abgeschätzt werden. Bei Patientinnen und Patienten mit hohem Rückfallrisiko wird zur Verbesserung der Therapieergebnisse nach wenigen Chemotherapie-Zyklen eine allogene Stammzelltransplantation durchgeführt. Hier nimmt die Innere Medizin I an den Studien der DKMS teil.
Die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) entsteht durch bösartige Veränderungen reifer B-Lymphozyten, einer bestimmten Art von Abwehrzellen. Meist tritt diese Erkrankung im fortgeschrittenen Alter auf, kann aber auch jüngere Menschen betreffen.
Die Erkrankung zeigt sich häufig in Form von Lymphknotenschwellungen, deutlicher Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) oder - bei fortgeschrittener Erkrankung - einem Abfall der roten Blutkörperchen (Anämie) oder der Thrombozyten (Thrombopenie).
Häufig wird die CLL zufällig bei Personen ohne Symptome im Rahmen einer hausärztlichen Blutbildkontrolle entdeckt. Diese Verdachtsdiagnose kann dann in einem hämatologischen Labor gesichert werden. Für die Untersuchungen (Zytologie und Durchflusszytometrie) reicht eine gewöhnliche Blutentnahme aus. Eine weiterführende molekular- und zytogenetische Diagnostik kann sehr gut über die Prognose der CLL Aufschluss geben.
Eine Behandlung ist nach heutigem Stand erst dann notwendig, wenn die Erkrankung sehr rasch voranschreitet oder bestimmte Kriterien erfüllt sind. Dazu zählen vergrößerte Lymphknoten und Milz, die Beschwerden verursachen (symptomatische Lymphadenopathie und Splenomaglie), Blutarmut (Anämie), Blutplättchenmangel (Thrombopenie), unerklärlicher Gewichtsverlust, Fieberschübe und starkes nächtliches Schwitzen (B-Symptome).
Für die Behandlung der CLL sind neben verschiedenen Immunochemotherapie-Protokollen, die eine Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie darstellen, auch verschiedene sogenannte neue Substanzen verfügbar. Diese neuen Substanzen, oft als zielgerichtete Therapien oder molekulare Therapien bezeichnet, greifen gezielt in spezifische molekulare Prozesse der Krebszellen ein. Zielgerichtete Therapien stellen mittlerweile oft die erste Wahl in der Behandlung der CLL dar, selbst bei Patientinnen und Patienten, die als Standardrisiko-CLL eingestuft werden.
Die Innere Medizin I des UKS bietet Patientinnen und Patienten mit CLL die Möglichkeit, an Therapiestudien der Deutschen CLL Studiengruppe (DCLLSG) teilzunehmen.
Die chronisch myeloische Leukämie (CML) ist eine Form von Blutkrebs, die zur Gruppe der myeloproliferativen Erkrankungen gezählt wird. Diese Erkrankungen sind dadurch charakterisiert, dass sie durch die übermäßige Produktion bestimmter Blutzellen gekennzeichnet sind. Im Falle der CML sind es vor allem die weißen Blutzellen (Leukozyten), die unkontrolliert vermehrt werden.
Der Schlüssel zum Verständnis der CML liegt in einer spezifischen genetischen Veränderung, die ausschließlich in den Krebszellen auftritt. Diese Veränderung, bekannt als BCR::ABL-Translokation oder Philadelphia-Chromosom, resultiert aus der Fusion zweier Gene (BCR und ABL1) auf Chromosom 9 und 22. Diese Genfusion erzeugt ein neues Gen, das für die Bildung einer Tyrosinkinase sorgt, ein Enzym, welches konstant aktiv ist. Die ständige Aktivität dieses Enzyms führt zum bösartigen Wachstum und der unkontrollierten Vermehrung der Leukämiezellen.
Die Behandlung der CML hat sich durch die Entwicklung von Tyrosinkinaseinhibitoren (TKIs) dramatisch verbessert. Diese Medikamente zielen spezifisch auf die BCR::ABL-Tyrosinkinase ab und blockieren deren Aktivität, was das Wachstum der Leukämiezellen hemmt. Es gibt verschiedene Generationen von TKIs, die bei der Behandlung der CML eingesetzt werden.
Bei vielen Patientinnen und Patienten führt die Behandlung mit TKIs zu einem langfristigen Zurückdrängen der Erkrankung. Bei einigen von ihnen, die über mehrere Jahre hinweg ein sehr gutes Ansprechen zeigen, kann unter sorgfältiger Überwachung durch regelmäßige molekulargenetische Tests sogar ein Absetzen der TKI-Therapie in Erwägung gezogen werden. Dies muss jedoch individuell besprochen und engmaschig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Erkrankung nicht wieder aktiv wird.
Myeloproliferative Erkrankungen oder Neoplasien (MPN) sind eine Gruppe von Bluterkrankungen, die durch eine fehlerhafte Produktion von Blutzellen im Knochenmark charakterisiert sind. Diese fehlerhafte Produktion führt zu einer übermäßigen Vermehrung einer oder mehrerer Arten von Blutzellen. Die Hauptarten von MPN umfassen die chronische myeloische Leukämie (CML), die Polycythaemia vera (PV), die primäre Myelofibrose (PMF) und die essenzielle Thrombozythämie (ET):
- Polycythaemia vera (PV) geht mit einer übermäßigen Produktion von roten Blutkörperchen einher. Dies kann zu einer erhöhten Blutviskosität und damit verbundenen Komplikationen führen.
- Primäre Myelofibrose (PMF) führt zur Narbenbildung im Knochenmark (Fibrose), was die normale Blutbildung behindert und zu Blutarmut und anderen Problemen führen kann.
- Essenzielle Thrombozythämie (ET): Hierbei produziert das Knochenmark zu viele Blutplättchen (Thrombozyten), was das Risiko für Blutgerinnsel und Blutungen erhöhen kann.
Bei der PV, der PMF und der ET lassen sich häufig Mutationen in drei Genen nachweisen: JAK2, CALR oder MPL. Diese genetischen Veränderungen sind wichtig für die Diagnose und können auch Ziel für Therapien sein.
Die Behandlung von MPNs zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren, das Risiko von Komplikationen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Einige der etablierten Therapieverfahren im Überblick:
- Aderlasstherapie wird vor allem bei PV verwendet, um die Menge der roten Blutkörperchen zu reduzieren und die Blutviskosität zu verringern.
- Thrombozytenaggregationshemmung durch Medikamente wie Aspirin verringert das Risiko von Blutgerinnseln.
- Niedrig-dosierte zytostatische Therapien werden in Tablettenform verabreicht, um die übermäßige Produktion von Blutzellen zu reduzieren.
- Interferon alpha ist ein Medikament, das das Immunsystem beeinflusst und zur Kontrolle der Blutzellenproduktion eingesetzt wird.
- Inhibitoren des JAK/Stat-Signalweges: Ruxolitinib (Jakavi®) und andere Medikamente dieser Art blockieren die fehlerhafte Signalübertragung in den betroffenen Zellen und verringern damit die Symptome und den Fortschritt der Erkrankung.
In besonderen Fällen, insbesondere bei jüngeren Patienten oder bei schweren Verläufen, kann eine allogene Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden. Dies ist derzeit die einzige potenziell heilende Behandlungsoption für einige MPNs, birgt jedoch auch erhebliche Risiken.
Das Hodgkin-Lymphom ist eine Art von Lymphdrüsenkrebs, der von bestimmten weißen Blutzellen, den B-Lymphozyten, ausgeht. Es gibt zwei Haupttypen: das klassische Hodgkin-Lymphom und das noduläre Lymphozyten-prädominante Hodgkin-Lymphom (NLPHL).
Die Behandlung des klassischen Hodgkin-Lymphoms richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung. Die Behandlungspläne, die über Jahre hinweg verbessert wurden, umfassen meist eine Kombination aus Chemotherapie und, falls nötig, Strahlentherapie. Ein PET-CT, eine spezielle bildgebende Untersuchung, die hilft, die Ausbreitung und Aktivität des Krebses im Körper zu sehen, ist sowohl zu Beginn als auch während der Behandlung wichtig, um zu entscheiden, wie die Therapie angepasst werden sollte. Dank der modernen Behandlungsmethoden haben Menschen mit einem Hodgkin-Lymphom heute eine sehr gute Chance auf Heilung.
Zusätzlich sind bestimmte zielgerichtete Therapien sehr wirksam bei der Behandlung des klassischen Hodgkin-Lymphoms. Dazu gehören Brentuximab vedotin, das ein Chemotherapeutikum direkt in die Hodgkin-Krebszelle bringt, und Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die das eigene Immunsystem meist hochwirksam aktivieren, die Hodgkin-Zellen zu bekämpfen.
Für Menschen mit Hodgkin-Lymphom gibt es an der Klinik für Innere Medizin I zudem die Möglichkeit, an klinischen Studien der deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) teilzunehmen.
Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) sind eine Gruppe von Krebserkrankungen, die von Lymphozyten ausgehen. Lymphozyten sind eine Art von weißen Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem spielen. Im Gegensatz zum Hodgkin-Lymphom umfassen die NHL eine weite Palette von Lymphom-Typen. Etwa 90 Prozent der NHL entwickeln sich aus B-Lymphozyten, die für die Produktion von Antikörpern zuständig sind. Die restlichen 10 Prozent entstehen aus T-Lymphozyten, die eine direkte Rolle in der Immunabwehr spielen.
NHL werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: indolente (langsamer wachsend) und aggressive (schnell wachsend). Aggressive NHL, wie zum Beispiel das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom, können unbehandelt sehr schnell fortschreiten und lebensbedrohlich werden. Sie reagieren jedoch oft gut auf Chemotherapie, wodurch die Heilungschancen im Vergleich zu den indolenten Lymphomen höher sind.
Einige aggressive NHL, wie die Burkitt-Lymphome oder sogenannte Grauzonen-Lymphome, die zwischen diffus-großzelligen B-Zell-Lymphomen und Hodgkin-Lymphomen liegen, erfordern intensive Behandlung. Periphere T-Zell-Lymphome sind meist aggressiv und werden oft mit starken Chemotherapie-Schemata behandelt. In manchen Fällen werden bei T-Zell-Lymphomen schon bei der Erstbehandlung Stammzelltransplantationen in klinischen Studien erprobt, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern.
Die genaue Diagnose eines NHL basiert auf einer mikroskopischen Untersuchung des Lymphomgewebes (Histologie) und der Bestimmung des Lymphomtyps mittels Immunhistochemie oder Durchflusszytometrie, um festzustellen, ob es sich um ein B- oder T-Zell-Lymphom handelt. In einigen Fällen können auch genetische oder chromosomale Tests erforderlich sein, um spezifische Veränderungen in den Lymphomzellen zu identifizieren, die für die Diagnose und Behandlungsplanung wichtig sind.
Für die genaue diagnostische Zuordnung eines Lymphoms sind das histologische (feingewebliche) Bild, und die durch Immunhistochemie oder Durchflusszytometrie mögliche Zuordnung zu einem NHL der B- oder T-Zell-Reihe entscheidend. Unter bestimmten Umständen können zur weiteren Unterteilung auch molekularpathologische Untersuchungen, zum Beispiel des Gen-Expressionsprofils (GEP), oder auch zytogenetische Untersuchungen (zum Nachweis charakteristischer Chromosomenveränderungen der Lymphomzellen) notwendig werden.
Das Multiple Myelom ist eine Form von Blutkrebs, der von Plasmazellen ausgeht. Plasmazellen sind weiße Blutkörperchen, die im Knochenmark vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Produktion von Antikörpern spielen, die uns vor Infektionen schützen. Bei einem Multiplen Myelom verändern sich diese Plasmazellen bösartig und vermehren sich unkontrolliert. Diese kranken Plasmazellen produzieren eine große Menge eines unnützen Antikörpers oder eines Teils davon, bekannt als monoklonales Protein oder M-Protein, das im Blut und Urin nachgewiesen und als Marker für den Krankheitsverlauf genutzt werden kann.
Die Symptome des Multiplen Myeloms sind vielfältig: Das unkontrollierte Wachstum der Plasmazellen im Knochenmark kann Knochenschmerzen und Knochenschwund (Osteolysen) verursachen, was das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Durch den Knochenschwund können die Kalziumwerte im Blut ansteigen. Zudem wird die gesunde Blutbildung im Knochenmark verdrängt, was zu Blutarmut, erhöhter Anfälligkeit für Infektionen und Blutungsneigung führen kann. Die übermäßig produzierten M-Proteine können sich zudem in Organen ablagern und deren Funktion beeinträchtigen, besonders oft sind die Nieren betroffen, was bis zur Dialysepflichtigkeit führen kann.
Für die Diagnose des Multiplen Myeloms sind Blut- und Urinuntersuchungen, eine Knochenmarkuntersuchung und bildgebende Verfahren wie CT, MRT oder gegebenenfalls ein PET-CT erforderlich. Vor der Entwicklung eines Multiplen Myeloms kann eine gutartige Vorstufe auftreten, bekannt als MGUS (monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz), die beobachtet, aber normalerweise nicht behandelt wird.
Obwohl das Multiple Myelom bis heute als unheilbar gilt, haben sich die Behandlungsmöglichkeiten und damit die Überlebensraten in den letzten 15 Jahren deutlich verbessert. Abhängig vom Krankheitsstadium und den Symptomen kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz, darunter Chemotherapie, Antikörpertherapien und Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen (Immunmodulatoren), sowie Medikamente, die den Knochenabbau hemmen. Für geeignete Patientinnen und Patienten kann eine hochdosierte Chemotherapie mit dem Wirkstoff Melphalan, gefolgt von einer Transplantation eigener Blutstammzellen, eine wichtige Behandlungsoption darstellen.
Das UKS bietet Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom unter anderem die Möglichkeit, an klinischen Studien der Deutschen Multiplen Myelom Studiengruppe (MMSG) teilzunehmen.
Sarkome sind seltene bösartige Tumore, die entweder in den Knochen oder in den Weichgeweben auftreten. Dazu gehören das Muskel-, Fett-, Knorpel- und Bindegewebe, aber auch Blutgefäße. Es gibt etwa 100 verschiedene Arten von Sarkomen, die sich stark in ihrem Wachstumsverhalten, ihrer Prognose und ihrer Reaktion auf Behandlungen unterscheiden.
Für die Behandlung von Weichgewebesarkomen stehen verschiedene Therapien zur Verfügung, die je nach Sarkom-Art und Erkrankungsstadium eingesetzt werden. Generell werden Weichgewebesarkome in der Regel multimodal behandelt. Das bedeutet, dass verschiedene Therapieverfahren (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, zielgerichtete Therapie) bausteinweise, im Wechsel und sinnvoll aufeinander abgestimmt miteinander kombiniert werden. Die genaue Therapiestrategie wird in einer fachübergreifenden Tumorkonferenz festgelegt.
Eine Chemotherapie kann, abhängig vom Stadium der Erkrankung, verschiedene Zielsetzungen haben: Sie kann eingesetzt werden, um zu heilen (kurativ), um vor oder nach der Operation zu unterstützen (neoadjuvant oder adjuvant) oder um zu lindern (palliativ). Chemotherapien (Zytostatika) wirken systemisch, also auf den ganzen Körper, und können auf verschiedene Art verabreicht werden: in Tabletten- oder Kapselform, per Spritze oder per Infusion. Dies kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen.
Unter dem Begriff Kopf-Hals-Tumore werden verschiedene Krebsarten zusammengefasst, die im Kopf-Halsbereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren der Mundhöhle (Mundhöhlenkarzinome), des Rachens (Pharynxkarzinom), des Kehlkopfes (Larynxkarzinom), der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse.
Steht die Diagnose fest, muss zügig eine Behandlung eingeleitet werden. Wie diese im Einzelnen aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie sind das die Art, die Größe und der Ausbreitungsgrad des Tumors sowie der Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten.
Um Krebs im Bereich von Kopf und Hals heilen zu können, müssen der gesamte Tumor und alle Absiedlungen in Halslymphknoten entfernt oder zerstört werden. Lässt sich dieses Ziel nicht erreichen, wird versucht, den Tumor so lange wie möglich in Schach zu halten und ein beschwerdearmes Leben zu ermöglichen. Bei der Behandlung werden hauptsächlich drei Verfahren eingesetzt: die Operation, die Bestrahlung (Radiotherapie) und die Chemotherapie mit verschiedenen Zellgiften, die Tumorzellen abtöten.
In der Regel kommen auch zielgerichtete Immun-Therapien mit beispielsweise wachstumshemmenden Antikörpern oder Immun-Checkpoint-Inhibitoren bei inoperablen oder metastasierten Kopf-Hals-Plattenepithelcarcinomen zum Einsatz. Ärztinnen und Ärzteaus den verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Fachrichtungen entwickeln gemeinsam ein Behandlungskonzept, das die Ergebnisse der feingeweblichen Diagnose, die Größe, den Ort und die Ausbreitung des, das Alter und den Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten berücksichtigt.