Ventricular-Assist-Device (VAD)-Ambulanz der Kardiologie am UKS
Bei einem Ventricular-Assist-Device, kurz VAD, handelt es sich um ein Herzunterstützungs-System, das in die rechte oder linke Herzkammer implantiert wird. Eingesetzt wird es dann, wenn die natürliche Pumpleistung des Herzens nicht mehr ausreicht, um den Körper mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. In Rahmen unserer LVAD-Ambulanz am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) kümmern wir uns um Patientinnen und Patienten mit implantierten Herzunterstützungs-Systemen bei schwerster Form der Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
Wie unterschieden sich Herzunterstützungs-Systeme?
Ein Herzunterstützungs-System können Sie sich als eine in die Herzkammer eingebrachte „Rotationspumpe“ verstellen. Durch die Rotation eines Impellers wird das Blut angesogen. Im Anschluss wird es über den Bypass, einer Überbrückung von Engstellen in den Herzkranzgefäßen und den Outflowgraft, der Verbindungskomponente zwischen dem Herz bzw. dem Gerät und dem systemischen Kreislauf, einem großen Gefäß wie der Aorta zugeführt. Somit wird die Herzkammer wesentlich entlastet.
Dabei unterscheidet man die folgenden Herzunterstützungs-Systeme:
Linksherzunterstützung oder Left Ventricular Assist Device (LVAD)
Das Blut wird der linken Herzkammer entnommen und in die Aorta zurückgeführt. Diese Art der Herzunterstützungs-Systeme macht rund 90 Prozent aus.
Rechtsherzunterstützung oder Right Ventricular Assist Device (RVAD)
Das Blut wird der rechten Herzkammer entnommen und in die Pulmonalarterie zurückgeführt.
Globalherzunterstützung oder Biventricular Assist Device (BVAD)
Beide Herzkammern werden entlastet.
Ein Beispiel für ein Herzunterstützungs-System: HeartMate III
Die VAD-Pumpe wird von einem externen Steuergerät (Controller) betrieben, welches nebst der Akkus außerhalb des Körpers getragen wird und die Pumpe steuert, überwacht und mit Energie versorgt. Das Steuergerät wiederum ist über ein Kabel (Driveline), das durch die Bauchdecke geführt wird, direkt mit der Pumpe verbunden.
Das Team der LVAD-Ambulanz am UKS bringt langjährige Erfahrung im Umgang mit den gängigen Herzunterstützungs-Systemen mit:
- HeartMate3
- ThoraTec/Abbott und HVAD
- HeartWare/MedTronic
Ferner verfügen wie über das umfassende Equipment wie etwa die notwendigen Monitore und Analysetools. So sind Sie in der LVAD-Ambulanz am UKS in den besten Händen und können sich auf eine professionelle Beratung, Nachsorge und Überwachung bei Ihrem Herzunterstützungs-System verlassen.
Das Leistungsspektrum der LVAD-Ambulanz am UKS
In der LVAD-Ambulanz am UKS stellen wir ein breit gefächertes Leistungsspektrum bereit, sodass wir uns umfassend um Patientinnen und Patienten kümmern können. Zudem arbeiten wir eng mit der Herzinsuffizienz- und Transplantations-Ambulanz zusammen.
Dazu gehören:
- Beratung und Information über das Herzunterstützungs-System
- Management der präoperativen Diagnostik und operative Vorbereitung
- Anleitungen im Umgang mit einem Herzunterstützungs-System
- Überwachung und Steuerung eines Herzunterstützungs-Systems
- Schulungen zur INR-Selbstmessung und Dosisanpassungen
- Wartungen
- Medikamentöse Therapieüberwachung
- Spezialisierte Wundnachsorge / Mundmanagement
- Umfassende und regelmäßige Nachsorge
- Unterstützung bei der Kommunikation mit Krankenkassen, Versicherungsträgern, Sozialverbänden etc.
- Schulungen im Umgang mit Herzunterstützungs-System für Angehörige, Rehakliniken, Ärzte und Pflegedienste
- 24-Stunden-Hotline
- Anleitungen für Erstmaßnahmen in Notfallsituationen
- Ansprechpartner für Urlaubsgäste mit Herzunterstützungs-Systemen Saar-Pfalz-Kreis
Der Ablauf in der LVAD-Ambulanz am UKS
In der LVAD-Ambulanz beginnt Ihr Besuch mit einer freundlichen Anmeldung, gefolgt von einer Blutentnahme, die Aufschluss über Ihren aktuellen Gesundheitszustand gibt. Anschließend werden Ihre Vitalzeichen sorgfältig überprüft, um einen umfassenden Überblick über Ihre wesentlichen Körperfunktionen zu erhalten.
Danach steht die gründliche Kontrolle und Analyse Ihres Herzunterstützungs-Systems an, um dessen optimale Funktionalität sicherzustellen, und es erfolgt eine körperliche Untersuchung.
Ein hygienischer Verbandswechsel, der die Heilung fördert und das Infektionsrisiko minimiert, wird ebenso durchgeführt. Um eventuell eine noch umfassendere Bewertung Ihrer Herzgesundheit vornehmen zu können, kann es sein, dass wir auf weitere, spezialisierte Untersuchungen wie Herzultraschall zurückgreifen. All dies geschieht in einer unterstützenden und fürsorglichen Umgebung.
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen wie Thoraxchirurgie, Herz-Gefäß-Chirurgie, Radiologie, Endoskopie und Sozialdienst eröffnen sich uns eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Ihnen eine hochqualitative Betreuung für Sie und Ihr LVAD-System zukommen zu lassen.
Notfallausweise
24/7 NOTFALL-Kontakt
24/7 NOTFALL -Kontakt
Klinik für Innere Medizin III
Intensivstation (M-ICU)
Gebäude 41.1 E02
Vorstellung- und Behandlungstage der LVAD-Ambulanz am UKS
Patientinnen und Patienten mit einem ventrikulären Herzunterstützungs-System (VAD) werden in unserer Einrichtung nach der Implantation engmaschig betreut. In den ersten Monaten nach der Operation erfolgen die Nachsorgetermine in wöchentlichen Abständen. Mit fortschreitender Erholung und Stabilisierung dehnen wir die Intervalle zwischen den Terminen schrittweise aus, bis schließlich eine vierteljährliche Kontrolle ausreichend ist.
Kontakt & Ansprechpersonen
Postanschrift
Universitätsklinikum des Saarlandes
Klinik für Innere Medizin III
HFU-Ambulanz / Kardiologische Spezialambulanzen
Gebäude 41.1 E00
66421 Homburg