Universitäres Lungenkrebszentrum UKS

Das Universitäre Lungenkrebszentrum des Saarlandes hat den Anspruch, Patientinnen und Patienten mit Lungentumoren auf höchstem medizinischem Niveau zu versorgen. Hierzu arbeiten alle Kliniken und Institute des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS), die an Diagnostik und Therapie von Lungenkrebs beteiligt sind, eng und interdisziplinär zusammen. Wir bedienen uns modernster Verfahren in Diagnostik (PET-CT, Molekularpathologie, radiärer EBUS) und Behandlung (Immuntherapie, personalisierte Medizin, stereotaktische Strahlentherapie, minimalinvasive Chirurgie, Studienteilnahme). Individuelle Beratung und Fürsorge sind für uns selbstverständlich.

Die Therapie von Lungentumoren wird zunehmend komplexer und unterliegt einem dynamischen Wandel. Daher sind eine enge Abstimmung der unterschiedlichen Abteilungen und Fachdisziplinen, sowie die aktive Beteiligung an Grundlagen- und klinischer Forschung wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit.

Wir arbeiten auf lokaler und nationaler Ebene mit wichtigen wissenschaftlichen und klinischen Netzwerkstrukturen zusammen (Nationales Netzwerk Genomische Medizin, www.nngm.de; Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie, www.aio-portal.de). Genauso gehört die enge Zusammenarbeit mit Patientenvertretungen und Selbsthilfegruppen zu unserem Selbstverständnis.

Das Universitäre Lungenkrebszentrum des Saarlandes steht Ihnen in allen Belangen rund um das Thema Lungenkrebs - selbstverständlich auch für Zweitmeinungen - zur Verfügung.

Ganzheitliche Behandlung von Lungenkrebs

Lungenkrebs wird auch als Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom bezeichnet. Es handelt sich um eine der häufigsten Krebsarten weltweit und eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Entsprechend einschneidend und existenziell bedrohend ist der Verdacht oder die Bestätigung der Diagnose „Lungenkrebs“.

Wir am Lungenkrebszentrum des Saarlandes betreuen Sie in einem hochspezialisierten Team aus Pneumologen, Onkologen, Thoraxchirurgen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Radiologen und Nuklearmedizinern, die sich in der wöchentlichen Tumorkonferenz zusammenfinden, um individuell für Sie die bestmögliche Strategie zu evaluieren.

Von der Abklärung eines verdächtigen Lungenbefundes, über Planung und Durchführung des therapeutischen Konzeptes im Falle der Bestätigung der Diagnose „Lungenkrebs“, bis hin zur Nachsorge nach Abschluss der Therapie.

Begleitend nehmen wir Rücksicht auf die möglichen psychosozialen und sozioökonomischen Probleme und beziehen Psychologen, Sozialarbeiter, Seelsorger und Palliativmediziner in die Behandlung mit ein. Insbesondere in fortgeschrittenen Tumorstadien ist uns eine enge Anbindung und Unterstützung gemäß den Wünschen unserer Patientinnen und Patienten ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört auch eine umfassende Information der Betroffenen sowie der Angehörigen.

Da Lungenkrebserkrankungen häufig auf Basis von vorbestehenden Lungenerkrankungen (wie z.B. COPD) entstehen, bieten wir Ihnen auch immer begleitende Versorgung in unseren angegliederten Spezialambulanzen an.

Lungenkrebszentrum – Leistungsspektrum

Wir behandeln ein breites Spektrum von Tumorerkrankungen im Brustkorb (thorakale Tumorerkrankungen). Die häufigsten Krankheitsbilder sind:

  • Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC, schnell wachsende Form)
  • Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC, häufigere, langsamer wachsende Form)
  • Lungentumore mit seltenen Mutationen
  • Mesotheliom (seltene Form von Krebs, die häufig asbestbedingt auftritt)
  • Thymuskarzinom (bösartiger Tumor der Thymusdrüse)
  • Komplexe Tumorerkrankungen
  • Lungenmetastasen (Absiedelungen von Tumoren in anderen Körperregionen)

Die Therapien erfolgen nach den neuesten Leitlinien der entsprechenden Fachdisziplinen und nach Möglichkeit in Anbindung an klinische Studien. Hierdurch stehen unseren Patientinnen und Patienten neueste Therapien zur Verfügung.

Verdächtige Lungenbefunde, wie Röntgenverschattungen können am Lungenkrebszentrum des Saarlandes umfassend abgeklärt werden. Hierzu stehen im interdisziplinären Team modernste diagnostische Methoden zur differenzierten Darstellung abnormer Befunde (PET-CT, MRT), als auch die feingewebliche Sicherung mittels CT-Steuerung und besonderer endoskopischer Verfahren (Bronchoskopie, endobronchialer Ultraschall, radiärer EBUS) bis hin zur Probengewinnung mittels Schlüssellochchirurgie zur Verfügung.

Auf diese Weise ist eine zügige und qualitative Abklärung verdächtiger Befunde möglich.

In frühen Stadien ist das Therapieziel die Heilung der Krebserkrankung. Im interdisziplinären Tumorboard wird die Therapiestrategie nach Vorliegen aller hierfür notwendigen Befunde, insbesondere den Informationen über die Tumorbiologie, die Lokalisation des Tumorgewebes und dem Vorliegen von Begleiterkrankungen besprochen. In sehr frühen Stadien kann eine alleinige Operation oder Strahlentherapie mit hohen Heilungsraten angeboten werden. Bei lokal-fortgeschrittenen Stadien kann es sein, dass neben der Operation noch weitere Therapien, wie Chemotherapie, Immuntherapie, zielgerichtete Therapie oder eine Strahlentherapie angeboten wird. Je nach individuellem Behandlungsplan werden diese Therapeutika vor einer Operation (neoadjuvant), nach einer Operation (adjuvant) oder begleitend zu einer Strahlentherapie (Radiochemotherapie) angewendet.

Das Therapiekonzept wird individuell erstellt um die langfristigen Heilungschancen zu maximieren. Dabei gehen wir natürlich auf die individuellen Wünsche und Vorzüge unserer Patienten und Patientinnen ein. 

Die Eckpfeiler der systemischen Therapie bei Lungenkrebs stellen die Chemotherapie („Zytostatika“), die zielgerichtete „personalisierte“ Therapie, sowie die Immuntherapeutika dar.

Bei vielen Betroffenen wird die Erkrankung erst im metastasierten Stadium entdeckt. Auch hier spielen die drei Prinzipien der Systemtherapie eine wichtige Rolle. Auch Kombinationen von Therapeutika können eingesetzt werden.

Grundlage der Therapieentscheidungen sind neben den Wünschen und Vorstellungen unserer Patientinnen und Patienten, die sorgfältige Untersuchung des Tumormaterials auf alle bekannten und therapeutisch relevanten molekularen Veränderungen, sowie die Kenntnis über die genaue Oberflächenbeschaffenheit der Tumorzellen.

Genau dies bietet das Lungenkrebszentrum des Saarlandes als Partnerstandort des „Nationalen Netzwerks Genomische Medizin, www.nngm.de“, der europaweit größten Plattform zur molekularen Diagnostik von Lungenkrebs.

Auf diese Art und Weise können wir aus allen verfügbaren Informationen einen individuellen Therapieplan für unsere Patientinnen und Patienten erstellen.

Diagnostik und Therapie des Lungenkrebses ist ein hochdynamisches Feld, insbesondere auf dem Gebiet der Molekularpathologie. Die Molekularpathologie versucht die genetischen Veränderungen des Lungenkrebses zu identifizieren, und das teilweise anhand geringster Tumorproben oder mittels Extraktion von Tumor DNA aus einer gewöhnlichen Blutentnahme.

Die Beschaffenheit der genetischen Veränderungen kann wichtige Informationen über die Entstehung und das biologische Verhalten des Lungenkrebses liefern.

Entscheidend für den Einsatz der personalisierten und zielgerichteten Therapie ist die Identifizierung von sogenannten Treibermutationen – genetischen Veränderungen, die maßgeblich für die Entstehung und das unkontrollierte Wachstum der Tumorzelle verantwortlich sind. Solche Treibermutationen können durch spezifisch zugeschnittene Medikamente blockiert werden und erlauben eine zielgenaue Behandlung der Tumorerkrankung.

Grundlage des Einsatzes von zielgerichteten Therapien ist eine qualitätsgesicherte molekularpathologische Analyse, sowie die korrekte Interpretation der genetischen Veränderungen.

Als Netzwerkpartner des „nationalen Netzwerkes Genomische Medizin“ bieten wir Ihnen eine qualitätsgesicherte und zuverlässige Detektion von Treibermutationen mittels Next Generation Sequenzierungen (NGS), immunhistochemischer Detektion von Genexpression und Fluoreszenz in situ Hybridisierungen (FISH), selbst an geringsten Gewebeproben.

Die Interpretation erfolgt anhand der aktuellen wissenschaftlichen Literatur mittels objektiver im Netzwerk erarbeiteter Kriterien. Für komplexe genetische Veränderungen bieten wir am Standort die Möglichkeit der Diskussion im eigens dafür geschaffenen molekularen Tumorboard an.

Medizinischer Fortschritt gelingt nur mit gut konzipierten klinischen Studien, bei denen neue Therapiekonzepte und / oder neue Medikamente geprüft werden.

Wir am Lungenkrebszentrum des Saarlandes wollen unseren Patientinnen und Patienten den Zugang zu neusten Therapieoptionen ermöglichen und den Fortschritt bei der Behandlung von Lungenkrebs aktiv mitgestalten.

Hierzu überblicken wir die aktuelle Studienlandschaft regional, national und international und wählen zukunftsträchtige Konzepte für unser Studienzentrum aus. Darüber hinaus nehmen wir an sogenannten Härtefallprogrammen teil, also dem Bezug noch nicht zugelassener Medikamente für individuelle Heilversuche. So stehen Ihnen bereits vor Zulassung moderne Therapiekonzepte zur Verfügung.

Die Palliativmedizin verfolgt das Ziel, die Lebensqualität von lebensbedrohlich Erkrankten und Ihren Angehörigen in körperlicher, psychischer, sozialer und spiritueller Art zu verbessern oder zu erhalten.

Insbesondere die Linderung palliativmedizinischer Symptome, wie Ängste, Schmerzen, Übelkeit und Atemnot ist Kerngebiet der Palliativmedizin. Da diese Symptome auch früh in einer Patientengeschichte auftreten können, ist die frühe und konsequente Integration der Palliativmedizin ein wichtiger Baustein der Arbeit am Lungenkrebszentrum des Saarlandes.

„Genieße das Leben, starte durch, werde endlich Rauchfrei!“ Unser Motto der Rauchentwöhnungskampagne am Lungenkrebszentrum des Saarlandes.

Unsere geschulten Trainer bieten entweder an einem verkürzten Tageskurs oder in einem mehrwöchigen Programm die begleitete Rauchentwöhnung an. Ziel ist es mit schwierigen Alltagssituation umzugehen, in denen man doch leicht zur Zigarette greift. Die Kleingruppen, in denen wir arbeiten können Unterstützung in der Gemeinschaft geben, und lassen doch Freiraum für eine individuelle Beratung.

Der Kurs wird von den Krankenkassen bezuschusst.

Zweitmeinung

Vielleicht haben Sie Fragen zu Ihrer Erkrankung, zur Interpretation der vorliegenden Befunde, oder zu dem vorgeschlagenen Therapiekonzept?

Oder möglicherweise möchten Sie wissen ob eine zielgerichtete Therapie für Sie in Frage kommt?

Bei allen Anliegen rund um den Lungenkrebs, können Sie bei uns problemlos eine Zweitmeinung einholen.

Auch können wir Ihnen einen Überblick über die Studienaktivitäten bei uns und überregional geben.

Über die unten genannten Kontaktinformationen sind wir für Sie erreichbar und können auch kurzfristig Termine einräumen. Hierzu ist es von großer Wichtigkeit, dass Sie alle bekannten Befunde – insbesondere Befunde zur Bildgebung, zur Pathologie und die letzten Arztbriefe mitbringen.

Patienteninformation

Das Universitäre Tumorzentrum des Saarlandes informiert, behandelt und begleitet (PDF-Flyer)

Achtsamkeitsbasiertes Gesundheitstraining für Menschen mit einer Tumorerkrankung (PDF-Flyer)

Weitere Informationen: Patientenleitlinien "Supportive Therapie", "Psychoonkologie" und "Palliativmedizin​​​​​​​" 

Kontakt & Ansprechpersonen

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie detailliertere Informationen? Bitte zögern Sie nicht, uns anzusprechen.

Telefonzentrale Innere Medizin V
+49 6841 16-23633

Telefonzentrale Chirurgie
+49 6841 16-32214

Telefonzentrale UTS
+49 6841 16-27433
 

 

Dr. med. Jan Stratmann

Leiter des Universitären Lungenkrebszentrums des Saarlandes

Dr. med. Migdat Mustafi

Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und
Kommissarischer Leiter der Klinik für Kinderherzchirurgie
Facharzt für Thoraxchirurgie
Facharzt für Herzchirurgie
Facharzt für Gefäßchirurgie
Zertifikat der DGTHG für „Chirurgie angeborener Herzfehler“

Katja Schmidt

QM-Beauftragte
Klinik für Innere Medizin V - Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin

Martina Seibert

QM-Beauftragte
Klinische Studien der Klinik für Innere Medizin V