Ambulanz für autoimmune Enzephalitis am UKS

Das seltene Krankheitsbild der autoimmunen Enzephalitis oder auch Autoimmunenzephalitis stellt Patientinnen und Patienten sowie Neurologinnen und Neurologen vor große Herausforderungen. In der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) können Betroffene im Rahmen der Hochschulambulanz betreut werden.

Schon länger ist das Krankheitsbild der Enzephalitis bekannt. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns, die meist durch Viren der Herpesgruppe ausgelöst wird und zu schweren neurologischen Beeinträchtigungen führt. Bei der Sonderform der limbischen Enzephalitis ist das sogenannte limbische System betroffen. Innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen kann es hierbei zu Störungen von Gedächtnis und Merkfähigkeit, Halluzinationen, Angstzuständen, Stimmungsschwankungen und epileptischen Anfällen kommen. Diese Form der Enzephalitis wird meist durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst, bei der Antikörper gegen Bestandteile des Gehirns gebildet werden. In einigen Fällen kann ein Tumor in anderen Organen die Ursache sein.

In den letzten Jahren ist das Wissen über die autoimmune Enzephalitis gewachsen, sodass diese Erkrankung immer häufiger diagnostiziert werden kann. Die Behandlung erfolgt in der Regel interdisziplinär durch Neurologinnen und Neurologen, Immunologinnen und Immunologen sowie gegebenenfalls Onkologinnen und Onkologen. Meist wird eine immunsuppressive Therapie angewendet, also eine Behandlung, die das körpereigene Immunsystem unterdrückt.

In der neurologischen Hochschulambulanz am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) haben Patientinnen und Patienten mit gesicherter Diagnose einer limbischen Enzephalitis die Möglichkeit, sich vorzustellen und ambulant weiterbehandeln zu lassen. Die Klinik für Neurologie am UKS ist aktives Mitglied des bundesweiten GENERATE-Netzwerks (GErman NEtwork for Research on AuToimmune Encephalitis), das sich der Erforschung dieser seltenen Erkrankungen widmet. Patientinnen und Patienten sowie Behandelnde profitieren von einem stetigen Wissenszuwachs, der letztendlich in immer besseren Behandlungsoptionen mündet.