IDH1- und IDH2-Status

Neuropathologische Diagnostik am UKS

Mutationen im Isocitrat-Dehydrogenase-1- und -2-Gen (IDH1 und IDH2)

Zusätzlich zur histologischen Diagnostik werden bei Hirntumoren molekulare Marker untersucht, um die Tumore besser zu charakterisieren. Als diagnostisch wegweisend haben sich dabei IDH-Mutationen erwiesen [1]. Punktmutationen im IDH1- oder IDH-2-Gen haben eine diagnostische Bedeutung bei Oligodendrogliomen und definieren einen prognostisch günstigeren alternativen Tumorentstehungsweg bei diffusen Astrozytomen [2, 3].

In fast allen Fällen führt die Mutation in den Tumorzellen zum Austausch der Aminosäure Arginin an Position 132 von IDH1 oder Position 172 von IDH2. Dadurch geht die natürliche Funktion des Enzyms verloren [1] und es wird das Onkometabolit D-2-Hydroxyglutarat in den mutierten Tumorzellen gebildet [4].  Dieser Onkometabolit führt zu epigenetischen Fehlregulationen und trägt dadurch zur Tumorentstehung bei.

Literatur:

[1] Thon u. a., „IDH1 mutations in grade II astrocytomas are associated with unfavorable progression-free survival and prolonged postrecurrence survival“.
[2] Yan u. a., „IDH1 and IDH2 Mutations in Gliomas“.
[3] Louis u. a., „The 2016 World Health Organization Classification of Tumors of the Central Nervous System“.
[4] Dang u. a., „Erratum“: Cancer-associated IDH1 mutations produce 2-hydroxyglutarate