Interventionelle Behandlung von Gefäßmalformationen
Diagnostik und Behandlung von Gefäßmalformationen in der Neuroradiologie am UKS
Gefäßmalformationen sind angeborene oder erworbene Fehlbildungen der Blutgefäße im Gehirn oder Rückenmark. Diese können, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, wie zum Beispiel Blutungen oder neurologischen Ausfällen.
In der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) sind wir auf die Diagnostik und Behandlung von Gefäßmalformationen spezialisiert. Unser Fokus liegt dabei auf minimalinvasiven Eingriffen und einer präzisen Diagnostik.
Wie werden Gefäßmalformationen diagnostiziert?
Gefäßmalformationen können durch verschiedene Symptome auffallen, wie Kopfschmerzen, Krampfanfälle oder neurologische Ausfälle. Manchmal werden sie auch zufällig bei bildgebenden Untersuchungen entdeckt.
Um eine Gefäßmalformation zu diagnostizieren, kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz:
- Magnetresonanztomografie (MRT): Diese Untersuchung liefert detaillierte Bilder des Gehirns und kann Aufschluss über die Lage und das Ausmaß der Malformation geben.
- Computertomografie (CT): Besonders bei akuten Blutungen ist die CT eine schnelle und zuverlässige Methode, um Blutungen und deren Ursprung darzustellen.
- Angiografie: Diese spezielle Röntgenuntersuchung der Blutgefäße hilft dabei, die genaue Struktur und Durchblutung der Gefäßmalformation zu erkennen. Hierzu wird ein Kontrastmittel in die Blutgefäße injiziert.
Wie werden Gefäßmalformationen behandelt?
Die Behandlung von Gefäßmalformationen hängt von deren Art, Größe und Lage ab. Ziel der Behandlung ist es, die Fehlbildung zu korrigieren und das Risiko von Blutungen oder anderen Komplikationen zu minimieren.
- Embolisation: Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wird ein Katheter durch die Blutgefäße bis zur Malformation vorgeschoben. Dort wird ein embolisierendes Material eingebracht, also ein Stoff, der ein Blutgerinnsel hervorruft. Ziel ist es, die Blutgefäße gezielt zu verschließen und so die Malformation zu blockieren.
- Mikrochirurgische Entfernung: In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Gefäßmalformation durch einen neurochirurgischen Eingriff vollständig zu entfernen.
- Radiochirurgie: Bei kleinen bis mittelgroßen Malformationen kann eine Bestrahlungstherapie (Gamma Knife oder Linearbeschleuniger) eingesetzt werden, um die Gefäßfehlbildung zu verkleinern oder zu verschließen.
Nachsorge und Verlaufskontrolle
Nach der Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um den Erfolg der Therapie zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Hierzu werden in bestimmten Abständen Kontrolluntersuchungen mittels MRT oder Angiografie durchgeführt.