Interventionelle Behandlung in der Radiologie am UKS

Bei einer Beckenvenenthrombose oder TVT sind tiefe Venen verschlossen. In der Folge kann es zu einem Ulcus cruris („offenes Bein“) kommen. Mit Hilfe der Interventionellen Radiologie können wir den Blutfluss in den betroffenen Venen wiederherstellen, ohne dass ein chirurgischer Schnitt nötig ist.

Was ist eine Beckenvenenthrombose oder TVT?

Eine Beckenvenenthrombose oder tiefe Becken-Bein-Venen-Thrombose, kurz als TVT bezeichnet, beschreibt die durch Blutgerinnsel bedingte Verstopfung der Venen des Unterbauchs und Beckens. Dabei ist häufig eines oder sogar beide Beine betroffen.

Eine solche Beckenvenenthrombose kann durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein, darunter

  • Störungen des Blutgerinnungssystems
  • im Rahmen einer Schwangerschaft, vor oder nach Geburt
  • mechanisches Hindernis durch Druck auf die Beckenvenen (May-Thurner-Syndrom)

Durch den beeinträchtigten Blutabstrom staut sich das Blut. Meist äußert sich die TVT durch eine plötzlich auftretende ein- oder beidseitige Beinschwellung. Das gestaute „dicke Bein“ kann zudem sehr schmerzhaft sein.

Wie wird eine Beckenvenenthrombose behandelt?

Die übliche Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose erfolgt mit Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung, um das Blut zu „verdünnen“, entweder als Tablette oder als Bauchspritze. Dazu sind Kompressionsstrümpfe notwendig. Trotz dieser Maßnahmen kann es in der Folge durch eine chronische Venenschwäche in den nächsten Monaten und Jahren zur Ausbildung eines sogenannten postthrombotischen Syndroms kommen.

Wird eine akute Beckenvenenthrombose nicht oder unzureichend behandelt, kann sie in ein chronisches Stadium übergehen. Dabei kommt es zu dauerhaften Veränderungen in den Venen mit dauerhaft gestörtem Blutfluss in dem betroffenen Bereich.

Was ist das postthrombotische Syndrom?

Das postthrombotische Syndrom äußert sich durch eine bestehende Schwellneigung der Beine, Schmerzen, Belastungseinschränkung, Hautveränderungen an den Beinen bis hin zum Auftreten von offenen Stellen vorwiegend an den Unterschenkeln. Dies bezeichnet man auch als Ulcus cruris, im Volksmund „offenes Bein“. Ein postthrombotisches Syndrom beeinträchtigt erheblich die Lebensqualität.

Wenn bei einer akuten tiefen Venenthrombose (TVT) die Schmerzen sehr stark sind oder die etablierte Behandlung der chronischen Beckenvenenthrombose nicht ausreicht, so besteht die Möglichkeit einer minimalinvasiven endovaskulären Behandlung. Bei diesem Katheter-Eingriff werden die Gefäße vom Inneren des Gefäßes aus (endovaskulär) behandelt.

Was passiert bei einer interventionellen Behandlung der Beckenvenenthrombose?

Bei einer interventionellen Behandlung der Beckenvenenthrombose ist kein chirurgischer Schnitt erforderlich. Nach einer örtlichen Betäubung wird durch die Haut in der Kniekehle oder Leistenregion ein Gefäß mit einer Nadel punktiert und ein Katheter eingeführt. Mithilfe von bildgesteuerten Verfahren kann das betroffene Blutgefäß wieder eröffnet werden. Spezielle flexible Stents halten die Engstelle offen. So werden ehemals verschlossene Gefäßäste im Bereich des Beckens offengehalten und der Blutstrom wiederhergestellt.

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