Klinische Behandlungspfade in der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)

Seit Oktober 2004 setzen wir in der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie am UKS als erste Klinik weltweit die EDV-gestützten, klinischen Behandlungspfade innerhalb des SAP-Krankenhausinformationssystems ein.

In klinischen Behandlungspfaden sind alle notwendigen Schritte für bestimmte Behandlungen definiert. Sie erlauben uns damit, den schnellsten und bestmöglichen Ablauf für unsere Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Die dort festgelegten Schritte umfassen

  • die ambulante Voruntersuchung,
  • den stationären Aufenthalt und
  • die post-stationäre Versorgung.

Des Weiteren bekommt die Patientin oder der Patient beim Erstkontakt in unserer Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie am UKS eine detaillierte Informationsbroschüre überreicht, in welcher der gesamte Ablauf beschrieben ist.

„Ein klinischer Behandlungspfad (Clinical Pathway) ist ein Dokument, das den üblichen Weg der Leistung multidisziplinärer Behandlung für einen speziellen Patienten-Typ beschreibt, und der die Kommentierung von Abweichungen von der Norm zum Zwecke fortgesetzter Evaluation und Verbesserung erlaubt.“

Don Hindl, Australien

Übersicht der klinischen Pfade in der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie am UKS

Die folgenden klinischen Behandlungspfade sind in unserer Abteilung definiert. Alle Patientinnen und Patienten werden nach diesen gemeinsam erarbeiteten Leitlinien behandelt.

 

Diese Leitlinien sind abteilungsweit an jedem Computer aufrufbar. Somit ist ein direkter Zugriff auf diese Informationen sichergestellt. Alle klinischen Behandlungspfade sind mit Evidenz hinterlegt. Das bedeutet, dass die einzelnen Punkte mit Forschungsergebnissen (Informationen aus klinischen Studien) belegt sind.

 

  • Gefäße
    • BAA
    • Extrakranielle Stenose der A. carotis interna
    • Periphere arterielle Verschlusskrankheit
    • Implantation venöser Port
    • Varizen
    • Hypertherme Extremitätenperfusion
    • Angiographie
  • Shuntchirurgie
    • Shuntchirurgie
  • Hals
    • Struma benigna
    • Struma maligna – Schilddrüsenkarzinom
    • Primärer Hyperparathyreoidismus
    • Sekundärer und tertiärer Hyperparathyreoidismus
    • MEN-Syndrom
    • Tracheostomie
  •  Ösophagus
    • Ösophagusdivertikel (Zenker'sche u. a.)
    • Benigne Ösophagustumore
    • Ösophaguskarzinom
    • Ösophagusperforation (spontan oder iatrogen)
  • Magen
    • Magenkarzinom
    • Magenulkusblutung
    • Ulkusperforation
  • Bariatrische Chirurgie
    • Adipositas per magna
    • Hiatushernie und gastroösophagealer Reflux
  • Leber
    • Primäre Leberkarzinome (HCC / CCC)
    • Lebermetastasen
    • Benigne fokale Leberläsion
    • Solitäre Leberzyste
    • Echinokokkose
    • Leberabszess
    • TACE
  • Gallenblase
    • Cholezystolithiasis
    • Akute Cholezystitis
    • Gallenblasenkarzinom
  • Gallenwege
    • Choledocholithiasis
    • Extrahepatisches Gallengangskarzinom (einschl. Klatskin-Tumore)
    • Frische Gallengangsverletzungen/sekundäre chronische Gallengangsstenosen
  • Pankreas
    • Ductales Pankreaskarzinom
    • Endokrine Pankreastumore
    • Chronische Pankreatitis
    • Akute nekrotisierende Pankreatitis
    • Pankreaspseudozysten
    • Papillen-Adenom / Papillen-Karzinom
  • Nebenniere
    • Hormonell aktive Tumore
    • Inzidentalom
  • Milz
    • ITP - M. Werlhof
    • Milzruptur
  • Dünndarm
    • Duodenal-Adenom / Duodenal-Karzinom
    • Meckel´sches Divertikel
    • Dünndarmileus
    • Durchblutungsstörungen
    • Maligne Tumore
    • Rückverlagerung doppelläufiges Ileostoma
  • Kolon
    • Appendizitis
    • Kolon-Karzinom
    • Divertikulose/Divertikulitis
    • Ischämische Kolitis
    • Kolon-Volvolus
    • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)
    • Dickdarmileus
    • Deszensus-perinei-Syndrom
    • Obstipation/Obstruktion
    • Pseudomembranöse Kolitis
  • Rektum
    • Rektum-Adenom
    • Rektum-Karzinom
    • Externer Rektumprolaps
  • Bauchwand
    • Bauchwandhernie (Nabel- und epigastrische Hernie)
    • Narbenhernie
    • Leistenhernie
  • Analregion
    • Hämorrhoiden
    • Peranalabszesse/Analfisteln
    • Anal-Karzinome
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
    • Morbus Crohn
    • Colitis ulcerosa
  • Diverse
    • Untere Gastrointestinal-Blutung
    • Peritonitis
    • Perioperatives Management der Aspirindauertherapie
    • Thromboseprophylaxe mit NMH
    • Drainagemanagement
    • Schmerzschema
    • Stomamarkierung
    • Vorgehen bei Patienten mit Erstdiagnose kolorektales Karzinom
    • Vorgehen bei dringenden, außerplanmäßig benötigten Tukokonferenzbeschlüssen

Klinische Behandlungspfade im SAP

Innerhalb des Krankenhausinformationssystems SAP werden mit dem Modul i.s.h.med pathways der Fa. Siemens (ehemals GSD) aus Berlin alle klinischen Behandlungspfade dargestellt und dokumentiert. Das Modul wurde weltweit erstmalig in unserer Klinik produktiv eingesetzt. Folgende klinische Leitlinien haben wir bereits umgesetzt und werden erfolgreich angewandt:

 

Allgemeinchirurgische Behandlungspfade

  • Laparoskopische Cholezystektomie
  • Konventionelle (offene) Cholezystektomie
  • Gallenblasenkarzinom
  • Primärer Hyperparathyreoidismus
  • Gutartige Schilddrüsenerkrankung
  • Laparoskopische Entdeckelung Leberzyste
  • Schilddrüsenkarzinom
  • Leistenhernie
  • Appendizitis
  • Rückverlagerung doppelläufiges Ileostoma
  • Bauchaortenaneurysma
  • Kolon-OP (elektiv, kontinenzerhaltend)
  • Narbenhernie, ventral
  • Pankreaskopfresektion
  • Lebermetastasen
  • pAVK Femoralis TEA
  • Carotis-Stenose
  • Erster Schub Diverticulitis (Konservativ)
  • Varizen-Operation
  • Proktologie
  • Splenektomie
  • Transanale endoskopische Mikrochirurgie
  • Rektumkarzinom
  • Nabel- und epigastrische Hernie
  • Divertikulitis - operativer - Pfad
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit
  • Ösophagusresektion
  • Magenkarzinom
  • Trans-Arterielle perkutane Chemo-Embolisation (TACE)
  • Angiographie
  • 4 x Adipositas (Diagnostik, Präkonditionierung, OP, Nachsorge)
  • Hiatushernie und gastroösophagealer Reflux

 

Kinderchirurgische Behandlungspfade:

  • Akute Appendizitis
  • Leistenhernie
  • Nabelhernie
  • Phimose
  • Broviac- bzw. Port-Explantation
  • Broviac- bzw. Port-Implantation
  • Gefäßwucherung
  • Rückverlagerung doppelläufiger AP

 

Zu jedem klinischen Behandlungspfad gibt es ärztliche und pflegerische Informationen. Somit können wir garantieren, dass jede an der Behandlung der Patientin oder des Patienten beteiligtes Personal immer die neusten Standards anwendet.

 

Nachfolgend sehen Sie zwei Beispiele, wie die Informationen zu einem klinischen Behandlungspfad innerhalb des KIS aussehen. Neben der graphischen Darstellung zeigt die nächste Abbildung auch, wie die einzelnen Schritte zeitnah erfasst und dokumentiert werden. Mit dem Modul i.s.h.med pathways der Fa. Siemens (ehemals GSD) aus Berlin erstellen wir alle klinischen Behandlungspfade und hinterlegen dort alle medizinisch relevanten Informationen.

 

Grafik eines Behandlungspfades

 

 

 

Abarbeitung eines Behandlungspfades