Forschung in der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)
Die Forschung ist eine zentrale Säule der Klinik für Nuklearmedizin am UKS, die es ermöglicht, neue Diagnose- und Behandlungsmethoden in der Nuklearmedizin zu entwickeln. Höchste Sicherheits- und Qualitätsansprüche sind dabei essenziell. Die Klinik zeigt wissenschaftliche Aktivitäten im gesamten Spektrum der Nuklearmedizin und kooperiert intensiv mit internen und externen Fachkollegen sowie Institutionen weltweit. Zudem ist sie in nationalen und internationalen Fachgesellschaften aktiv. Wissenschaftliche Schwerpunkte sind die PET/CT für diverse Indikationen, PET/CT-gestützte Bestrahlungsplanung, Molekulare Neurobildgebung, Dosimetrie neuer Radionuklidtherapien, Zielgerichtete molekulare Tumortherapie, Optimierung nuklearmedizinischer Therapieverfahren, Entwicklung neuer Radiopharmaka sowie neue Markierungsmethoden für Radiopharmaka.
Seit kurzem steht unserer Forschungsgruppe Radiochemie ein Kleintier-PET/CT zur Verfügung, mit dem neue molekulare Tracer zur Bildgebung erprobt werden. Weitere Informationen zu den Forschungsaktivitäten finden Sie auf der Seite der Universität des Saarlandes.
Studium und Lehre in der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)
Studium und Lehre sind wichtige Bestandteile unserer universitätsmedizinischen Arbeit. Es ist uns ein großes Anliegen, hochwertige Lehrveranstaltungen für künftige Ärztinnen und Ärzte anzubieten. Unser Wissen und unsere Kompetenzen geben wir außerdem im Rahmen von Praktika, Famulaturen und dem PJ weiter. Künftige Nuklearmedizinerinnen und -mediziner können bei uns ihre Facharztweiterbildung absolvieren. Mehr zu Studium und Lehre der Klinik für Nuklearmedizin am UKS erfahren Sie direkt auf der Seite der Universität des Saarlandes.
Im Rahmen neuer Forschungsprojekte und der Evaluierung zielgerichteter Radionuklidtherapien sind Doktorarbeiten zu vergeben.
Bewerbungen mit Lebenslauf bitte an
Klinische Studien in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS
Geht es um neue nuklearmedizinische Therapien oder Diagnostiken, sind klinische Studien unerlässlich, um deren Wirksamkeit genau zu untersuchen. Aus diesem Grund nehmen diese in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS einen großen Stellenwert ein. So können wir unseren Patientinnen und Patienten einerseits den Weg zu neuen, potenziellen Behandlungsmethoden ebnen und anderseits mit einer kontinuierlichen Forschung die Patientenversorgung in einem breiten Feld verbessern. Nachfolgend haben wir Ihnen das Wichtigste zum Thema Klinische Studien zusammengestellt.
Was sind klinische Studien?
Die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Medikamente und Therapieverfahren müssen vor deren Zulassung im Rahmen klinischer Studien überprüft werden. Dafür werden Therapien an einer größeren Anzahl von Probanden nach sorgfältiger Planung eingesetzt, Nebenwirkungen und Therapieerfolge systematisch dokumentiert und die Ergebnisse statistisch ausgewertet.
Nur so kann zuverlässig festgestellt werden, wie wirksam und verträglich neue Behandlungswege und Diagnoseverfahren sind.
Bevor eine Arzneimittelstudie durchgeführt werden kann, muss sie ein strenges Genehmigungsverfahren bestehen. Das wird in Deutschland durch das Arzneimittelgesetz (AMG), die GCP-Verordnung (GCP-V) und wenn nötig, durch das Medizinproduktegesetz (MPG) sowie die Überwachungsbestimmungen der Länder geregelt.
Wie erfolgt eine Genehmigung einer klinischen Studie?
Nach umfassenden präklinischen Prüfungen wird der Antrag auf Genehmigung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gestellt. Neben den Ergebnissen aus der präklinischen Phase werden bei dem Genehmigungsverfahren des klinischen Einsatzes auch das Studienprotokoll, die Patienteninformation und -einwilligung sowie die Probandenversicherung auf Vollständigkeit, Unbedenklichkeit sowie Verständlichkeit unter wissenschaftlichen und rechtlichen Aspekten geprüft. Auch die zuständige Ethik-Kommission, die sich aus mehreren Medizinerinnen und Medizinern, einer Juristin oder einem Juristen und einem medizinischen Laien zusammensetzt, prüft die Unterlagen sowie die Qualifikation und Eignung der Prüfärzte und Prüfstellen. Erst wenn die Ethik-Kommission und Bundesoberbehörde ihre Zustimmung erteilen, kann die klinische Studie beginnen. Ferner muss das Bundesamt für Strahlenschutz die Studie genehmigen, wenn nuklearmedizinische Diagnostiken oder Therapien angewandt werden.
Wann muss eine klinische Studie abgebrochen werden?
Die Durchführung von klinischen Studien unterliegt ständiger Sicherheitsüberprüfungen durch den Sponsor selbst und die Behörden. Sollte sich dabei eine Therapie als nicht sicher oder sich in einer Studie, bei der zwei Therapien verglichen werden, eine Therapie als deutlich überlegen erweisen, so muss die Studie abgebrochen werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Patientinnen und Patienten durch die Teilnahme an einer klinischen Studie kein Nachteil in der Behandlung entstehen kann
Aktuelle Studien an der Klinik für Nuklearmedizin am UKS
Studienbeschreibung
In dieser Register-Studie werden systematisch Daten aus der Routineversorgung von Patienten gesammelt, die eine zielgerichtete Radionuklidtherapie beim metastasierenden Karzinom der Prostata erhalten. Dazu zählen Toxizitätsdaten, also die dokumentierten Nebenwirkungen der Behandlung, sowie wichtige Laborwerte wie auch das biochemische Ansprechen auf die Therapie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der methodischen Untersuchung, wie Patienten auf die Therapie ansprechen und welche Überlebensraten nach der Behandlung verzeichnet werden können.
Ein zentraler Untersuchungsgegenstand ist die Lebensqualität während und nach der Therapie. Hierbei wird mittels diversen Fragenbögen (EORTC QLQ-C30; BPI, VAS ) erfasst, wie sich das Befinden der Betroffenen durch die Radionuklidtherapie verändert. Auch werden Ergebnisse aus bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie (CT), der Magnetresonanztomografie (MRT) und der Positronen-Emissions-Tomografie (PET/CT) ausgewertet. Darüber hinaus zielt die Studie darauf ab, die Entwicklung der Organ-Metastasen unter Therapie, die Gesamtverträglichkeit und die Organfunktionen im Langzeitverlauf zu bewerten.
Literatur
Die systemische Radionuklidtherapie, eine Behandlung mit radioaktiven Substanzen, kann bei fortgeschrittenem Prostatakrebs, der bereits Metastasen gebildet hat, sowohl zu einer Linderung der Symptome als auch zu einer deutlichen Rückbildung der Tumoren führen.
Zu den angewandten Methoden gehört die Radiophosphonat-Therapie mit 153Sm-EDTMP, die speziell auf Knochenmetastasen abzielt, sowie die 223Ra-Dichlorid-Therapie, die ebenfalls auf die Knochen gerichtet ist und Schmerzen lindern soll. Zusätzlich wird die 177Lu-basierte PSMA-gerichtete Therapie eingesetzt, die gezielt Prostatakrebszellen angreift. Diese Therapieansätze sind durch mehrere Studien belegt und zeigen vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung des metastasierten Prostatakarzinoms.
(Ahmadzadehfar et al., 2017; Baum et al., 2016; Heck et al., 2016; Kratochwil, Afshar-Oromieh, Kopka, Haberkorn, & Giesel, 2016; Parker et al., 2013; Resche et al., 1997).
Weitere Infos zu dieser Studie
Weitere Informationen zu der Studie
Weltweites Register über Klinische Studien
Weitere Informationen zu klinischen Prüfungen
ClinicalTrials.gov
PET/CT-Exzellenzzentrum
Die Klinik für Nuklearmedizin am UKS erhielt als eines von 13 Zentren in Deutschland die EARL PET/CT Akkreditierung der European Association of Nuclear Medicine (EANM).