Allgemeine Informationen zu nuklearmedizinischen Untersuchungen am UKS
In der Klinik für Nuklearmedizin am UKS beschäftigen wir uns mit den Funktionen von verschiedenen Organen und untersuchen diese fundiert auf Erkrankungen und Störungen. Dabei setzen wir sogenannte Radiopharmaka ein, also Medikamente mit einer sehr geringen Radioaktivität. Meist intravenös verabreicht, werden diese vom Körper in die Stoffwechselvorgänge integriert und sammeln sich in bestimmten Körperorganen oder Körpergeweben an. Hier zerfallen sie und senden je nach bei der Untersuchung verwendetem Radionuklid Strahlung aus, die es uns erlauben, mittels spezieller Geräte, sogenannter Gammakameras Bilder aus dem jeweiligen Bereich zu gewinnen.
So erhalten wir einzigartige Einblicke in den Stoffwechsel und die Funktion verschiedener Gewebe und Organe, die mit keinem anderen Verfahren möglich sind. Ob Krebserkrankungen, Herzerkrankungen, Entzündungen oder neurologische Störungen, sie alle lassen sich unter Umständen mittels der Nuklearmedizin frühzeitig erkennen.
Wie laufen konventionelle nuklearmedizinische Untersuchungen ab?
Durch die stete Entwicklung der medizinischen Diagnostik- und Behandlungsverfahren können wir heute viele Erkrankungen rechtzeitig erkennen, um diese erfolgreich zu therapieren. Die Nuklearmedizin ist einer der innovativsten Bereiche, wenn es um die Funktionsbetrachtung von Gewebe und Organe sowie des Stoffwechsels geht. Durch die Injektion eines geringfügig radioaktiven Medikaments und dessen kurzfristige Ansammlung innerhalb eines Organs können wir Bilder mit modernster Technologie aufnehmen. Diese geben uns Einblicke, die kaum ein anderes Verfahren erlaubt. Ihnen steht eine nuklearmedizinische Untersuchung bevor? Wir haben alle wichtigen Informationen zusammengetragen, damit Sie sich gut informiert fühlen.
Was und wie wird in der Nuklearmedizin am UKS untersucht?
In der Nuklearmedizin wird die Funktion von verschiedenen Organen untersucht, mit deren Hilfe Erkrankungen oder Funktionsstörungen sehr frühzeitig erkannt werden können. Hierzu wird eine geringe Menge eines radioaktiven Medikaments eingesetzt. Dieses injizieren wir meist über eine Armvene. Für bestimmte Untersuchungen können die sogenannten Radiopharmaka auch als Kapsel verabreicht oder über eine Maske eingeatmet werden.
Je nach Medikament nimmt die schwach radioaktive Substanz an verschiedenen Stoffwechselvorgängen im Körper teil. Im Anschluss reichert sie sich in bestimmten Körperorganen an. Beim Zerfall des radioaktiven Stoffs werden Gammastrahlen ausgesandt. Diese erfassen und verarbeiten wir mit speziellen Geräten, mit sog. Gammakameras , dem PET-Scanner oder Messsonden.
Da die Strahlen von den untersuchten Patientinnen und Patienten ausgehen und die Geräte selbst keine Strahlung abgeben, führen Zusatzaufnahmen zu keiner erhöhten Strahlenbelastung. Wichtig für eine gute Abbildungsqualität ist, dass Sie während der nuklearmedizinischen Untersuchungen still liegen. Andernfalls besteht das Risiko, dass die Untersuchung nicht auszuwerten ist. Unabhängig davon, ob eine kurze oder länger dauernde nuklearmedizinische Untersuchung notwendig ist, stellen wir für Sie eine möglichst bequeme Lagerung sicher.
Ihr Weg zu uns in die Klinik für Nuklearmedizin am UKS
Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt hat Sie zu einer der folgenden diagnostischen, nuklearmedizinischen Untersuchungen in die Klinik für Nuklearmedizin am UKS verwiesen. Zu den jeweiligen Punkten erhalten Sie auf den Detailseiten weiterführenden Informationen.
Unser Angebot an nuklearmedizinischen Untersuchungen
- Schilddrüsenszintigrafie
Bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Funktion und Struktur der Schilddrüse - Skelettszintigrafie (Knochen-Szintigrafie)
Verfahren zur Darstellung von Knochenstoffwechsel und -veränderungen, beispielsweise bei Metastasen oder Entzündungen - Lymphabflussszintigrafie (Wächterlymphknoten-Szintigraphie, Sentinel-Node-Untersuchung)
Verfahren zur Darstellung des Lymphabflusses und zur Identifikation von Wächterlymphknoten (erster Lymphknoten im Abflussgebiet eines Tumors) - Hirnszintigrafie (DaTScan)
Bildgebendes Verfahren zur Parkinsondiagnostik - Myokardszintigrafie
Bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Durchblutung und Funktion des Herzmuskels - Nierenfunktionsszintigrafie
Bildgebendes Verfahren zur Beurteilung der Funktion und Durchblutung der Nieren - Lungenperfusions- und Ventilationsszintigrafie
Bildgebende Verfahren zur Untersuchung der Durchblutung (Perfusion) und Belüftung (Ventilation) der Lunge - Magenentleerungsszintigrafie
Bildgebendes Verfahren zur Beurteilung der Magenfunktion - Leberszintigrafie
Bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Funktion der Leber - Gallensäureresorptionstest
Feststellung von Resorptionsstörungen der Gallensäure in Verbindung mit Gallenfehlfunktion, Malabsorption der Gallensäure und Nachweis von Ileumbeteiligung bei M.Crohn - MIBG-Szintigrafie
Spezielles bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von bestimmten Tumoren des Nervensystems (Neuroendokrine Tumore) mittels eines radioaktiven Tracers (MIBG) - Leukozytenszintigrafie
Bildgebungsverfahren zur Darstellung von Entzündungen im Körper durch markierte weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
Weitere nuklearmedizinische Diagnostik auf Anfrage
Anforderungsformulare für Zuweiser
Sobald Ihr behandelnder Arzt Sie zu einer der Spezialuntersuchungen angemeldet hat und unser Facharzt für Nuklearmedizin die Indikation stellt, kontaktieren wir Sie unter der angegebenen Rückrufnummer zur Terminierung der Untersuchung.
Unsere Sprechstunden
Ganz im Sinne unserer Patienten nehmen wir uns in der Klinik für Nuklearmedizin gerne Zeit für Sie nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung. Durch die vielen unterschiedlichen, spezialisierten Untersuchungen, abhängig von der jeweiligen Zerfallszeit unserer Radiopharmaka, sind wir auf eine detailliert geführte Terminplanung angewiesen. Deshalb freuen wir uns, Ihnen Terminvereinbarungen telefonisch oder auch per Anforderungsformular anbieten zu können. Die Kontaktdaten dazu finden Sie in unserem Patienten-Portal bzw. direkt bei der jeweiligen Untersuchung/Therapie.
Wie sieht der Ablauf einer nuklearmedizinischen Untersuchung in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS aus?
Je nachdem, welches Organ untersucht werden soll, werden in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS Aufnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten angefertigt. Manchmal wird unmittelbar nach der Injektion des Medikaments schon das erste Bild gemacht, während bei anderen Untersuchungen eine Wartezeit von mehreren Minuten bis Stunden erforderlich ist.
Bei bestimmten Untersuchungen ist auch eine Aufnahme am Folgetag notwendig. Je nach Art der nuklearmedizinischen Untersuchung muss eventuell mehrfach Blut abgenommen werden. Für einige Untersuchungen ist ein nüchternes Erscheinen unerlässlich. Da nur sehr geringe Mengen eines radioaktiven Stoffs eingesetzt werden, sind Überempfindlichkeitsreaktionen oder Allergien gegen das eingesetzte Medikament nicht zu erwarten.
Wie hoch ist die Strahlenexposition bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung?
Eine der größten Sorgen unserer Patientinnen und Patienten ist die Frage nach der Strahlenbelastung und der Schädlichkeit für den Körper. Nach Dosisrichtlinien wird Ihnen jeweils nur die speziell für die Art der Untersuchung notwendige Menge am Radionuklid verabreicht. Die Strahlenexposition von nuklearmedizinischen Untersuchungen ist mit der von Röntgenuntersuchung vergleichbar und entspricht in der Regel der einfachen bis dreifachen jährlichen natürlichen Strahlenexposition, der alle Menschen ausgesetzt sind
Das verabreichte Medikament ist kurzlebig und zerfällt zügig im Körper. Ein Großteil wird schon nach kurzer Zeit über die Nieren ausgeschieden. Bleibende Schäden sind nicht bekannt und nicht zu erwarten.
Während einer Schwangerschaft wird eine nuklearmedizinische Untersuchung jedoch nur dann durchgeführt, wenn sie dringend notwendig ist, die medizinische Indikation dafür besteht und kein anderes Verfahren alternativ angewendet werden kann.
Weil radioaktive Substanzen über die Muttermilch abgegeben werden können, ist es in der Stillzeit manchmal notwendig, das Stillen nach einer nuklearmedizinischen Untersuchung für einen bestimmten Zeitraum zu unterbrechen.
Können auch Kinder nuklearmedizinisch in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS untersucht werden?
Gerade bei Kindern bietet die Nuklearmedizin den Vorteil, dass die Untersuchungen wenig invasiv sind. Bei Kindern bis 8 Jahren arbeiten wir eng mit der Kinderklinik des UKS zusammen, um dort für die Kinder möglichst schonend die venösen Zugänge für die nuklearmedizinische Untersuchung legen zu lassen. Genau wie bei Erwachsenen wird die Dosierung des radioaktiven Medikaments dann an das Körpergewicht angepasst.