Lymphabfluss-Szintigrafie in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS
Die Lymphabfluss-Szintigrafie ermöglicht die Darstellung von Lymphbahnen und Lymphknoten, über welche die Gewebsflüssigkeit, auch als Lymphe bezeichnet, abströmt. Mit der nuklearmedizinischen Untersuchung lassen sich einerseits Lymphknoten genau lokalisieren und andererseits Verzögerungen des Lymphabflusses feststellen. Die Spezialuntersuchung in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS kommt daher als Wächter-Lymphknoten-Szintigrafie bei der Behandlung von Tumorerkrankungen zum Einsatz – vor allem bei jenen, die häufig Absiedlungen in Lymphknoten bilden. Auch bei angeborenen oder erworbenen Lymphabflussstörungen hat die Lymphsequenz-Szintigrafie zahlreiche Vorteile.
Wächter-Lymphknoten-Szintigrafieereiten?
Wächter-Lymphknoten oder auch Sentinel-Lymphknoten genannt, sind ein oder mehrere, erste Lymphknoten, in den der Lymphfluss aus einem Bereich des Körpers, in denen sich ein Tumor befindet, einfließt. Der Sentinel-Lymphknoten wird so genannt, weil er als Wächter oder erster Indikator dient, um zu prüfen, ob sich Krebszellen von einem Tumor zu anderen Teilen des Körpers über die Lymphbahnen ausgebreitet haben.
Mithilfe der Lymphabfluss-Szintigrafie können wir Wächter-Lymphknoten in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS bildlich darstellen. Am häufigsten wird diese Untersuchung bei Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs (Mammakarzinom) oder schwarzem Hautkrebs (malignem Melanom) durchgeführt.
Durch die gezielte, schonende Entnahme von Wächter-Lymphknoten mit feingeweblicher Begutachtung kann auf eine umfassendere Entnahme von Lymphknoten verzichtet werden, wenn keine Absiedlung gefunden wird.
Wie müssen Sie sich auf die Wächter-Lymphknoten-Szintigrafie in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS vorbereiten?
Es ist keine besondere Vorbereitung erforderlich.
Wie läuft eine Untersuchung mittels Wächter-Lymphknoten-Szintigrafie ab?
Bei Hautkrebs werden schwach radioaktiv markierte Eiweißpartikel eng um die Narbe des zuvor operativ entfernten malignen Melanoms in die Haut injiziert. Bei Brustkrebs werden die radioaktiv markierten Eiweißpartikel an vier Stellen hinter die Brustwarze der erkrankten Brust eingebracht. Diese Prozedur ist allenfalls unangenehm, aber in der Regel nicht schmerzhaft.
Die markierten Eiweißpartikel senden schwache, radioaktive Strahlen aus, die mithilfe einer Gammakamera aufgezeichnet und mit einem Computer bildlich dargestellt werden. Die szintigrafischen Aufnahmen erfolgen unmittelbar nach Injektion. Im Anschluss erhalten Sie einen weiteren Untersuchungstermin noch am gleichen Tag.
Hierbei werden erneut Bilder aufgenommen und die Lage der im Bild dargestellten Lymphknoten auf der Haut mit einem Filzmarker gekennzeichnet.
Direkt im Anschluss wertet die Nuklearmedizinerin oder der Nuklearmediziner die Bilder aus, gibt Ihnen eine Bildkopie mit und leitet den Untersuchungsbericht über unser internes PACS Befundungssystem an Ihren Behandler weiter.
Die Hautmarkierungen dienen der Orientierung für die Operateurin oder den Operateur und dürfen daher nicht weggewischt werden. Die derart markierten Lymphknoten werden dann am darauffolgenden Tag operativ entfernt und in der Pathologie untersucht.
Es ist leider nicht möglich, aus den szintigrafisch angefertigten Bildern Tumorabsiedlungen im Lymphknoten zu erkennen. Die Untersuchung dient grundsätzlich der Lokalisation des Wächter-Lymphknotens.
Lymphsequenz-Szintigrafie
Bei bestehenden Abflussstörungen der Gewebsflüssigkeit aus Armen oder Beinen können sich sogenannte Lymphödeme bilden. Ursachen hierfür können das angeborene Fehlen von Lymphgefäßen oder eine therapiebedingte Schädigung von Lymphgefäßen sein.
Wie müssen Sie sich auf die Lymphsequenz-Szintigrafie in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS vorbereiten?
Es ist keine besondere Vorbereitung erforderlich.
Wie läuft die Untersuchung mittels Lymphsequenz-Szintigrafie ab?
Wir injizieren zunächst schwach radioaktive Proteinteilchen in die Haut der Zehen- oder Fingerzwischenräume. Diese markierten Proteine senden eine geringe Menge radioaktiver Strahlung aus, die mithilfe einer Gammakamera erfasst und anschließend computergestützt bildlich dargestellt wird.
Nach Injektion werden dann über 15 Minuten hinweg szintigrafische Bilder an einer Gammakamera aufgenommen. Anschließend werden Sie aufgefordert, für 15 Minuten die Faust des betroffenen Armes zu schließen oder den Fuß des betroffenen Beines zu bewegen. Während dieser Zeit und bis zu 2 Stunden danach werden weitere Bilder aufgenommen.
Im Anschluss an die Lymphsequenz-Szintigrafie wertet die Nuklearmedizinerin oder der Nuklearmediziner die aufgenommenen Bilder aus und teilt Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt den Befund mit.