PSMA-PET/CT in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS

Mit der PSMA-PET/CT steht uns in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS ein bildgebendes Untersuchungsverfahren zur Verfügung, mit dem wir in der Lage sind, insbesondere Prostatakrebs aufzuspüren und dessen Ausbreitung im Körper zu beurteilen. PSMA steht für „Prostata-spezifisches Membran-Antigen“, ein Eiweiß-Molekül, das überwiegend auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen zu finden ist. Bei der PET/CT kombinieren wir zwei Untersuchungen miteinander: die Positronen-Emissions-Tomografie, bei der wir Funktionen auf molekularer und zellulärer Ebene betrachten können, und die Computertomografie für anatomische Bilder.

Mit der PSMA-PET/CT steht eine hochempfindliche Methode zur Diagnostik zur Verfügung, die in folgenden Situationen zum Einsatz kommt:

  • Verdacht auf Prostatakarzinom-Rezidiv: Ein Anstieg des PSA-Wertes kann darauf hindeuten, dass die Krebserkrankung zurückgekehrt ist.
  • Verdacht auf Hochrisiko-Prostatakarzinom: Diese Information ist vor der Planung einer Operation oder Strahlentherapie von Bedeutung.
  • Therapiekontrolle: Bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom, die eine medikamentöse Therapie erhalten, liefert das PSMA-PET/CT Informationen darüber, wie gut die Therapie anschlägt.

Beurteilung, ob eine molekulare Radiotherapie (PSMA-Radioligandentherapie) infrage kommt: Hier macht man sich das Prinzip der diagnostischen Untersuchung für eine nuklearmedizinische Behandlung zunutze.

Wie funktioniert PSMA-PET/CT?

Bei der PSMA-PET/CT wird ein Radiopharmakon namens Gallium-68-PSMA-Ligand verwendet, das an das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA) auf der Oberfläche von Tumorzellen bindet. Dies ermöglicht eine Bildgebung mit sehr hohem Kontrast, wodurch selbst kleinste Tumorabsiedlungen entdeckt werden können, die anderen bildgebenden Verfahren entgehen könnten. Laut aktueller Forschung ist die PSMA-PET/CT anderen Methoden wie der Computertomografie und der Knochenszintigrafie beim Aufspüren von Metastasen beim Prostatakrebs überlegen.

So funktioniert die Untersuchung
Ihnen wird eine geringe Menge des Gallium-68 markierten PSMA-Liganden (68Ga-PSMA) in eine Vene injiziert. Das 68Ga-PSMA gelangt über das Blutgefäßsystem zum erkrankten Gewebe und reichert sich dort – im Vergleich zu normalem Gewebe – deutlich stärker an.

Vor der Injektion wurde das PSMA mit Gallium-68, einem kurzlebigen radioaktiven Stoff, markiert. Gallium-68 hat eine physikalische Halbwertszeit von nur 68 Minuten. Es ist also nur für kurze Zeit radioaktiv und zerfällt schnell.

Die Strahlung des Gallium-68 ermöglicht es dem PET/CT-Scanner, die Anreicherungsorte im Körper zu lokalisieren und bildlich darzustellen. Um die gefundenen Herde genau anatomischen Strukturen (wie Lymphknoten und Weichteilen) zuordnen zu können, wird ergänzend eine Computertomografie (CT) durchgeführt. Die Bilder der 68Ga-PSMA PET und der CT werden übereinandergelegt und gemeinsam ausgewertet. So können die in der PET gefundenen Herde präzise den jeweiligen anatomischen Strukturen zugeordnet werden, was eine genauere Diagnose ermöglicht.

Wie müssen Sie sich auf die Untersuchung in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS vorbereiten?

Für die Untersuchung müssen Sie nicht nüchtern sein. Sie dürfen gerne ein leichtes Frühstück zu sich nehmen. Das Radiopharmakon wird patientenbezogen hergestellt und ist nicht lagerfähig. Es ist unbedingt erforderlich Ihren Termin pünktlich einzuhalten oder uns bei Nichterscheinen rechtzeitig, mindestens 24 Stunden vorher, zu informieren.

Bitte bringen Sie zur Untersuchung alle relevanten Unterlagen mit, insbesondere

  • Bilder und Befunde von Voruntersuchungen, gerne auch in digitaler Form auf CD
  • Arztbriefe
  • aktuellen Medikamentenplan
  • Kreatinin- und TSH-Werte: Für die eventuelle intravenöse Kontrastmittelgabe im Rahmen der CT lassen Sie bitte möglichst zeitnah, idealerweise in der Woche vor der Untersuchung, bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt Ihre Kreatinin- und TSH-Werte im Blut bestimmen. Das Ergebnis der Blutuntersuchung sollten Sie mit sich führen.

Wie läuft eine Untersuchung mittels PSMA-PET/CT ab?

Bei der PSMA-PET/CT-Untersuchung in unserer Klinik für Nuklearmedizin am UKS erfolgt zuerst ein ausführliches Gespräch, um Ihnen den Ablauf zu erklären und relevante Vorbefunde zu erfassen. Anschließend injizieren wir Ihnen eine gering radioaktive Substanz (68Ga-PSMA) in eine Armvene, die sich im stoffwechselaktiven Prostatagewebe und in den Metastasen anreichert. Nach der Injektion warten Sie etwa 60 Minuten in unserem Wartebereich, währenddessen Sie ausreichend Wasser trinken sollten. Die eigentliche Bildgebung erfolgt durch die Ganzkörper-PET/CT-Aufnahmen, die im Liegen über 20 bis 30 Minuten angefertigt werden. Während der gesamten Untersuchung steht Ihnen unser fachkundiges Personal zur Seite. Wir übernehmen die Auswertung der Ergebnisse, die wir sowohl an Sie als auch an Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt weiterleiten.

Das PET-CT Gerät selbst ist nach oben zum Kopf hin und nach unten zu den Beinen hin offen und nicht mit einer Röhre vergleichbar. Bei ausgeprägter „Platzangst“ kann es jedoch ratsam sein, sich ein angstlösendes Medikament geben zu lassen. Bitte bedenken Sie, dass Sie in diesem Fall am Untersuchungstag nicht fahrtüchtig sind.

Wer trägt die Kosten für ein PSMA-PET/CT?

Private Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für die Untersuchung ohne Voranfrage. Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird die Untersuchung als ambulante Leistung mit einem individuellen Kostenübernahmeantrag beantragt. Dabei können wir Sie gerne unterstützen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, die Untersuchung als IGeL-Leistung selbst zu zahlen.

Gibt es Nebenwirkungen beim PSMA-PET/CT?

Von der Injektion des radioaktiven Tracers selbst sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Das jodhaltige Kontrastmittel, das im Rahmen der eventuell begleitenden kontrastmittelunterstützten CT verabreicht wird, kann Nebenwirkungen haben, etwa eine Unverträglichkeitsreaktion, Schilddrüsenüberfunktion oder Verstärkung einer vorbestehenden Niereninsuffizienz.

Bitte weisen Sie im Aufklärungsgespräch mit unserer Ärztin oder unserem Arzt unbedingt darauf hin, falls in der Vergangenheit eine Kontrastmittelreaktion bei Ihnen aufgetreten ist. Mögliche Symptome sind unter anderem Hautrötung, Juckreiz, Schwellungen oder Atemnot.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung beim PSMA-PET/CT?

Die Strahlenbelastung durch das Gallium-PSMA ist etwa zweimal so hoch wie die natürliche Strahlendosis von rund 4-6 mSv, der wir im Jahr ausgesetzt sind. Sie liegt unter der Strahlendosis der meisten konventionellen CT-Untersuchungen. Akute oder chronische Strahlenschäden durch Gallium-PSMA sind bislang nicht beobachtet worden und sind auch nicht zu erwarten.

Kontakt und Anmeldungsformulare PET/CT Exzellenz-Zentrum

Wir kontaktieren Sie nach Erhalt des Anforderungsformulars und der Freigabe durch unseren Facharzt für Nuklearmedizin zur Terminvereinbarung.

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