Aktuell durchgeführte Studien

In der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des UKS werden aktuell 8 klinische Studien mit aktiver Rekrutierung durchgeführt. Das bedeutet, dass man in diese Studien derzeit eingeschlossen werden kann. Im Jahr 2023 wurden von unserer Klinik 41 Patientinnen und Patienten neu in eine Studie eingeschlossen.

Bei Interesse an der Teilnahme an einer Studie können Sie uns gerne sowohl als behandelnde Kollegin oder behandelnder Kollege oder als betroffene Patientin oder Patient direkt kontaktieren. Wir beraten Sie dann gerne individuell:

+49 6841 16-24874
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Eigene Studien

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Klinik ist die Entwicklung und Ausarbeitung von eigenen Studienkonzepten, die dann in Kliniken und Therapiezentren deutschlandweit durchgeführt werden (multizentrische Studien). Diese selbst entwickelten klinischen Prüfungen, englisch „Investigator Initiated Trials“ (kurz IITs), werden von unserem Studienzentrum geplant, vorbereitet, koordiniert und überwacht.

Im Rahmen unserer Studien arbeiten wir sowohl mit gemeinnützigen Organisationen wie der Deutschen Krebshilfe als auch mit Industriepartnern zusammen. Wir möchten so gewährleisten, dass wir unseren Patientinnen und Patienten immer die modernsten Therapien, teilweise schon vor Marktzulassung, anbieten können. Besonders wichtig ist uns dabei die enge Begleitung und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten während der Studientherapie.

Kombination aus Pembrolizumab und Lenvatinib nach definitiver Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenem HNSCC bei PD-L1-positiven Patienten (CPS≥1)
Phase II

Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination von Pembrolizumab und Lenvatinib im Vergleich zu Pembrolizumab allein als Erhaltungstherapie nach einer definitiven Radiochemotherapie bei Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf- und Halsbereich (HNSCC) zu untersuchen.

Es geht also darum, wie wirksam und sicher die Kombination zweier Medikamente, Pembrolizumab und Lenvatinib, im Vergleich zur alleinigen Anwendung von Pembrolizumab ist. Diese Untersuchung richtet sich an Patienten, die an einer fortgeschrittenen Form von Krebs im Kopf- und Halsbereich leiden, genauer gesagt an einem Plattenepithelkarzinom. Die Patienten haben bereits eine spezielle Krebsbehandlung, bestehend aus Bestrahlung und Chemotherapie, abgeschlossen. Nun soll geprüft werden, ob die Kombination der beiden Medikamente als Erhaltungstherapie weitere Vorteile bietet.

Durvalumab (MEDI4736) in Kombination mit konsolidierender Radiochemotherapie und ablativer stereotaktischer Strahlentherapie im ausgedehnten SCLC-Stadium
Phase II
Ziel der Studie ist es, die Durchführbarkeit eines Behandlungsschemas, das aus einer thorakalen Strahlentherapie (Brustkorb-Bestrahlung) in Verbindung mit einer Platin-/Etoposid-/Durvalumab-Therapie (Chemotherapie) besteht, gefolgt von einer stereotaktischen Strahlentherapie in Verbindung mit einer Durvalumab-Erhaltungstherapie zu untersuchen.

Randomisierte Studie zur sequentiellen Re-Radiochemotherapie und Pembrolizumab versus Immun(chemo)therapie bei lokoregionär rezidivierten PD-L1 positiven Kopf-Hals-Tumoren (CPS≥1)
Phase III
Ziel der Studie ist es, für Patienten mit wieder auftretendem Krebs im Kopf-Halsbereich ein effizienteres Behandlungsschema aus erneuter Bestrahlung und begleitender Chemotherapie Re-Radiochemotherapie mit anschließender Pembrolizumab-Gabe zu etablieren, um nicht nur das Gesamtüberleben zu verbessern, sondern auch die Symptome der Krebserkrankung der Patienten rechtzeitig zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Etablierung eines Serum-Markers für neurologische Strahleneffekte unter modernen Behandlungstechniken der Strahlentherapie und Radiochirurgie Monozentrisch, nicht-interventionell
Das Molekül „NfL“ (Neurofilament light chain) kommt in Nervenzellen vor und wird bei unterschiedlichsten Schädigungsprozessen (Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson, Demenz) ins Blut freigesetzt. In unserem Projekt untersuchen wir, wie sich die Menge von NfL im Blut bei Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Arten von Gehirntumoren während einer Strahlenbehandlung verändert. Ziel ist es, zu erkennen, ob hier eine Erhöhung von NfL stattfindet, wie diese mit der Bestrahlungstechnik und dem Ansprechen zusammenhängt und ob damit eine Früherkennung eventueller Rezidive (Rückfälle) möglich ist. Das Projekt wird finanziell durch das HOMFOR-Förderprogramm unterstützt.

Prospective Evaluation of Radiomics and Artificial Intelligence in Radiotherapy Monozentrisch, nicht-interventionelle
Im Rahmen dieses Projekts geht es um die prospektive Aufnahme verschiedener Bilddatensätze und Informationen zur Lebensqualität von Patientinnen und Patienten unter Strahlentherapie. Dabei geht es zum Beispiel um die Anwendung künstlicher Intelligenz in der Adaptiven Strahlentherapie, die es erlaubt, einen täglich perfekt auf die aktuelle Anatomie abgestimmten Bestrahlungsplan zu generieren. Diese Daten sollen retrospektiv (rückblickend) ausgewertet werden, um Behandlungsansätze zu verbessern und bessere Mustererkennung mit Methoden der Radiomics zu entwickeln.

Das bedeutet: In diesem Projekt sammeln wir systematisch Bildaufnahmen und Informationen zur Lebensqualität von Patientinnen und Patienten, die sich einer Strahlentherapie unterziehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Nutzung von künstlicher Intelligenz für die adaptive Strahlentherapie. Diese fortschrittliche Technik ermöglicht es, den Bestrahlungsplan täglich genau auf die jeweils aktuelle Körperanatomie der Patientinnen und Patienten abzustimmen, um die Behandlung so effektiv und schonend wie möglich zu gestalten. Die gesammelten Daten wollen wir später rückblickend analysieren. Ziel ist es, durch diese Analyse unsere Behandlungsmethoden zu verfeinern und durch den Einsatz von Radiomics – einem Bereich, der sich mit der Extraktion großer Mengen quantitativer Merkmale aus medizinischen Bildern befasst – verbesserte Erkennungsmuster zu entwickeln. Letztlich streben wir an, die Behandlungsergebnisse für die Patienten zu verbessern und ihre Lebensqualität während und nach der Therapie zu erhöhen.

Studien unter Beteiligung der Strahlentherapie & Radioonkologie

Neben den eigen-initiierten klinischen Prüfungen beteiligt sich unsere Klinik an einer Reihe multizentrischer nationaler sowie internationaler Studien anderer Kliniken und Institutionen.

Trial of Individualized Immunotherapy in Early-Stage Unfavorable Classical Hodgkin Lymphoma
Phase II

Ziel ist es, eine individualisierte Erstlinientherapie mit Checkpoint-Inhibition für ungünstige klassische Hodgkin-Lymphome im Frühstadium zu etablieren, die wirksam und gut verträglich ist.

De Intensification of postoperative radiotherapy in patients with squamous cell carcinoma of the head and neck
Phase II
Ziel ist es, das Bestrahlungsvolumen herabzusetzen, indem man auf eine elektive (geplante) Strahlentherapie des Halses verzichtet. Dabei kommen streng definierte chirurgische und radioonkologische Standards zum Einsatz, um die mit der Strahlentherapie verbundenen Langzeitnebenwirkungen zu verringern, ohne dass dadurch die lokale Krebskontrolle gestört wird.

Risk-stratified, reduced intensity adjuvant treatment in patients undergoing transoral surgery for Human papillomavirus (HPV)-positive oropharyngeal cancer
Phase III
Es soll gezeigt werden, dass die unterstützende (adjuvante) Behandlung nach der Operation von Mundrachenkrebs reduziert werden kann, ohne die Wirksamkeit der Behandlung zu verringern (d.h. ein Wiederauftreten der Krankheit zu verhindern), was die Schluckfunktion langfristig verbessern kann.

FDG-PET based small volume accelerated immuno chemoradiotherapy in locally advanced NSCLC
Phase II
Ziel ist es, die Durchführbarkeit einer FDG-PET-basierten kleinvolumig-beschleunigten Radiochemotherapie und anschließender Immuntherapie mit Durvalumab im Vergleich zu einer FDG-PET-basierten Standard-Radiochemotherapie gefolgt von einer Immuntherapie mit Durvalumab zu untersuchen.

Wir wollen also untersuchen, ob es machbar ist, eine spezielle Art der Radiochemotherapie durchzuführen, gefolgt von einer Immuntherapie mit Durvalumab, und wie sich diese Vorgehensweise im Vergleich zu einer Standard-Radiochemotherapie mit folgender Immuntherapie mit Durvalumab verhält.

Präoperative Radiotherapie versus postoperative Radiotherapie nach neoadjuvanter Chemotherapie beim Hochrisiko-Mammakarzinom
Phase III
Es wird untersucht, ob die präoperative (vor OP) Strahlentherapie im Vergleich zur postoperativen (nach OP) Strahlentherapie nach neoadjuvanter (vor OP) Chemotherapie bei Hochrisiko-Brustkrebs Patientinnen vor einer geplanten Operation zu einem besseren Überleben und weniger strahleninduzierten Spätfolgen führt.

Prospective Evaluation of Nivolumab in Adjuvant Esophageal Cancer/Gastroesophageal Junction Cancer
Nicht-interventionell
Ziel ist es, das reale krankheitsfreie Überleben bei Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs im Frühstadium abzuschätzen, die eine adjuvante (unterstützende) Behandlung mit Nivolumab erhalten haben.