Spezialisierte Einrichtungen
Deutsches DaVinci Zentrum - Homburg (DDVZ)
Als eine der ersten Kliniken in Deutschland begann 2006 die Klinik für Urologie und Kinderurologie am UKS in Homburg mit roboter-assistierten Operationen mit dem daVinci®-Operationssystem. Heute bietet die Klinik deutschlandweit das breiteste Spektrum urologischer roboter-assistierter Operationen an und kann auf viele Meilensteine zurückblicken: u.a. die Einführung von robotischen Blasenkarzinom-Operationen in Deutschland, die erste robotische Nierentransplantation in Deutschland sowie aktuell die erreichte Marke von über 8500 Eingriffen mit dem Operationssystem am UKS. In den letzten Jahren sind dann noch eine Reihe rekonstruktiver Eingriffe hinzugekommen, in aller Regel Korrekturoperationen nach schweren Komplikationen vorangegangener Eingriffe. Zu nennen sind insbesondere Fistelverschlüsse, also die Korrektur ungewollter Verbindungen, beispielsweise zwischen Scheide und Blase oder zwischen Harnröhre und Enddarm.
Deutsches DaVinci Zentrum – Erfahrung und Kompetenz in Zahlen
Erste roboter-assistierte minimal-invasive Nierentransplantation in Deutschland.
Der Siegeszug der roboter-assistierten Operationen hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Am 19. und 20. Juni 2016 wurden am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) die beiden ersten roboter-assistierten Nierentransplantationen in Deutschland durchgeführt.
Erste Durchführung einer Roboter-assistierten Salvage-Lymphknotenausräumung nach Chemotherapie eines fortgeschrittenen Hodentumors.
Bei fortgeschrittenen Hodentumoren findet man typischerweise große Lymphknotenmetastasen schwer zugänglich im Oberbauch im Kreuzungsbereich der unteren Hohlvene, der Aorta und der Nierengefäße. Bei speziellen Subtypen des Hodentumors (sog. Nicht-Seminome) müssen nach erfolgreicher Chemotherapie die verbliebenen Rest-Tumormassen operativ entfernt werden. Diese Operation gilt aufgrund der schwer zugänglichen Lokalisation dieser Metastasen und der Nachbarschaft hochdelikater Blutgefäße als eine der schwierigsten in der Urologie. Erfreulicherweise konnte 2013 an der Urologischen Klinik des UKS erstmalig ein solcher Eingriff Roboter-assistiert und komplikationsfrei durchgeführt werden.
Erweiterung der Roboter-assistierten Blasenkarzinom-Operation durch die gleichzeitige Roboter-assistierte intrakorporale Harnableitungsoperation.
Durch den Verlust der Harnblase ist es im Regelfall notwendig, den Urin über entsprechend ausgeschaltete Darmsegmente in Form einer Ersatzblase oder in Form eines Urinstomas über die Bauchdecke abzuleiten. Bis 2013 wurde dieser Operationsschritt nach erfolgter Entfernung der Harnblase offen-operativ über den kleinen Bergeschnitt durchgeführt, den man zur Entnahme des eingetüteten Operationspräparates ohnehin benötigt. Eleganter und für den Patienten noch schonender ist es natürlich, auch diesen Operationsschritt vollständig minimalinvasiv intrakorporal durchzuführen. Es handelt sich dabei um hochkomplexe Operationen, bei der Darmsegmente ausgeschaltet werden müssen, bei der dementsprechend die Darmenden wieder miteinander vereinigt werden müssen, und bei der die ausgeschalteten Darmsegmente dann zum Transport oder zur Speicherung des Urins an den Harntrakt angeschlossen werden müssen.
Weitere Ausweitung des Roboter-assistierten Nieren-Operationsprogramms – Roboter-assistierte Nieren-Lebendspenden für Nierentransplantation.
Etablierung des Programms zur Roboter-assistierten Entfernung tumortragender Nebennieren.
Durchführung der 1. Roboter-assistierten Blasenkarzinom-Operation (radikale Zystektomie) in Deutschland.
Schrittweiser Aufbau und Weiterentwicklung eines Programms zur Durchführung Roboter-assistierter Niereneingriffe
Zusammenfassend verfügt die Urologische Klinik des UKS über eine inzwischen 18 -jährige Erfahrung mit der Durchführung Roboter-assistierter Operationen. Die Urologische Klinik des UKS bietet deutschlandweit das breiteste Spektrum urologischer Roboter-assistierter Operationen an und ist die einzige Universitätsklinik, an der sämtliche Prostatakarzinom Operationen prinzipiell Roboter-assistiert durchgeführt werden. Für die kommenden Jahre ist geplant, das operative Spektrum noch weiter auszubauen und die verfügbaren Operationsmethoden weiter zu verfeinern.