Transplantations- und Infektionsimmunologie

Die Abteilung für Transplantations- und Infektionsimmunologie ist eine interdisziplinäre Forschungs- und Diagnostik-Abteilung. Ihr Ziel ist es, grundlagenorientierte Forschung mit patientennaher Forschung zu verbinden. Einer unserer wissenschaftlichen Schwerpunkte ist die Regulation zellulärer Immunantworten gegen klinisch relevante Erreger sowie gegen Spendergewebe nach Organtransplantation. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Monitoring infektiöser Komplikationen unter Immunsuppression und auf der Quantifizierung der Wirkstärke von Immunsuppressiva.

Die Abteilung verfügt über ein Forschungslabor sowie einen diagnostischen Bereich. Hier können wir mithilfe modernster Technologien spezifische T-Zellen gegen das Cytomegalievirus (CMV), gegen den Erreger der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) oder gegen SARS-CoV-2 quantifizieren.

Unsere wissenschaftlichen Arbeiten werden von mehreren Organisationen finanziell unterstützt, darunter die VW Stiftung, die Europäische Union, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung, das Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes und die Industrie.

Prof. Dr. rer. nat. Martina Sester

Direktion

Universitätsklinikum des Saarlandes
Transplantations- und Infektionsimmunologie
Gebäude 77
Kirrberger Straße 100

66421 Homburg

Aktuelles

Mit Schwarm-KI gegen COVID und andere Erkrankungen!

Im Verbund mit mehreren deutschen Forschungszentren, Universitäten und Universitätskliniken wollen wir mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) dezentrale Daten über COVID-19 gemeinsam auswerten. Unser Ansatz beruht auf „Swarm Learning“, einer neuartigen KI-Technologie, die es ermöglicht, verteilte Datenbestände zu analysieren und dabei die Anforderungen des Datenschutzes vollständig zu erfüllen. Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben wird von der VolkswagenStiftung mit fünf Millionen Euro gefördert. Fachleute aus der Wissenschaftsethik werden das Projekt begleiten. Ziel der Initiative ist es, die Weichen für ein internationales Forschungsnetzwerk und eine Infrastruktur zu stellen, um auf Pandemien besser reagieren zu können. Die Projektkoordination liegt beim Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn. Interessiert an mehr Details?
Hier geht es zur Pressemitteilung

EU-Projekt HORUS bewilligt!

Im Rahmen des HORIZON-2025-Programms ist unsere Abteilung Partner im internationalen HORUS-Projekt zur Erforschung der Cytomegalivirus-Infektion nach Organtransplantation. Die Projektkoordination liegt bei Dr. Hannah Kaminski von der Universität Bordeaux. Interessiert an mehr Details?

HORUS-Projekt

New Papers!

Neue Publikationen zur Immunantwort nach BA.4/5 bivalenter Impfung bei Immungesunden und bei Dialysepatient:innen

Bei immungesunden Probanden zeigte sich, dass sich die nach Impfung induzierte Immunantwort unterscheidet, je nachdem, ob bereits eine SARS-CoV-2 Infektion vorangegangen war oder nicht. Es zeigten sich auch Unterschiede in der Schutzwirkung gegenüber nachfolgenden Infektionen.

Die Arbeit wurde von Rebecca Urschel im Rahmen ihrer Masterarbeit durchgeführt und entstand in enger Kooperation mit der betriebsärztlichen Dienststelle, dem Institut für Mikrobiologie und Hygiene in Homburg und dem Institut für Virologie der Universität Frankfurt.

  • Urschel, R., Bronder, S., Klemis, V., Marx, S., Hielscher, F., Abu-Omar, A., Guckelmus, C., Schneitler, S., Baum, C., Becker, S.L., Gärtner, B.C., Sester, U., Martinez, L., Widera, M., Schmidt, T., and Sester, M.
    SARS-CoV-2 specific cellular and humoral immunity after bivalent BA.4/5 COVID-19 vaccination in previously infected and non-infected individuals.
    Nat Commun 2024; 15:3077.. Link zum Volltext Impact Punkte: 17.7.

Eine weitere Arbeit zeigt, dass Dialysepatientinnen und -patienten ähnlich gut wie Immungesunde auf den Variantenimpfstoff reagieren. Die Verträglichkeit der Impfung ist ebenfalls sehr gut. Bei Umsetzung der aktuellen STIKO Empfehlungen ist also mit einer guten Immunantwort zu rechnen.

Die Arbeit wurde von Saskia Bronder in enger Kollaboration mit der Nephrologie in Völklingen und mit der Virologie am Uniklinikum Frankfurt durchgeführt.
"behind the paper"-Blog

Wir gratulieren zur Publikation!

  • Bronder, S., Mihm, J., Urschel, R., Klemis, V., Schmidt, T., Marx, S., Abu-Omar, A., Hielscher, F., Guckelmus, C., Widera, M., Sester, U., and Sester, M.
    Potent induction of humoral and cellular immunity after bivalent BA.4/5 mRNA vaccination in dialysis patients.
    NPJ Vaccines 2024; 9:25; Link zum Volltext  Impact Punkte: 9.2.

     

Verbesserte Infektionsdiagnostik bei Fazialisparese

Aus dieser Arbeit ergeben sich Hinweise darauf, dass Fazialisparesen, die durch Varizella-Zoster-Virus oder durch Borrelien induziert wurden, spezifischer diagnostiziert werden können. Dies könnte eine schnellere und zielgerichtetere Therapie ermöglichen. Die Arbeit entstand in enger Zusammenarbeit mit der Neurologie, der HNO und der Pädiatrie. Wir gratulieren zur Publikation!

  • Mohammad, L., Fousse, M., Wenzel, G., Fotats-Bastardas, M., Faßbender, K., Dillmann, U., Schick, B., Zemlin, M., Gärtner, B.C., Sester, U., Schub, D., Schmidt, T., and Sester, M.
    Alterations in pathogen-specific cellular and humoral immunity associated with acute peripheral facial palsy of infectious origin. J Neuroinflammation 2023; Link zum Volltext. Impact Punkte: 9.3.

     

Interessant! Ipsilaterale oder kontralaterale Seite bei der Zweitimpfung?

Soll man die zweite Dosis der COVID-19-Impfung in den gleichen oder besser in den anderen Arm injizieren? Dieser Frage ist Medizinstudentin Laura Ziegler in ihrer medizinischen Doktorarbeit nachgegangen. Die Arbeit entstand in enger Zusammenarbeit mit den betriebsärztlichen Abteilungen des Universitätsklinikums des Saarlandes sowie der Robert Bosch GmbH. Wir gratulieren zur Publikation!

  • Ziegler, L., Klemis, V., Schmidt, T., Schneitler, S., Baum, C., Neumann, J., Becker, S.L., Gärtner, B.C., Sester, U., and Sester, M.
    SARS-CoV-2 specific immunity after contralateral and ipsilateral vaccination. eBioMedicine 2023; Link zur Studie. Impact Punkte: 11.1.

Hier findet sich eine Korrespondenz zum Artikel:

  • Ziegler, L., Klemis, V., Schmidt, T., Schneitler, S., Baum, C., Neumann, J., Becker, S.L., Gärtner, B.C., Sester, U., and Sester, M.
    Is ipsilateral administration of COVID-19 vaccine boosters the optimal approach? eBioMedicine 2023; Link zum commentary Impact Punkte: 11.1.