Lungen-Transplantationen

In unserem Zentrum für Lungentransplantation (LUTX) werden seit 1995 Lungentransplantationen bei Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen durchgeführt. Die Patientinnen und Patienten werden fach- und berufsübergreifend betreut. Beteiligt sind die medizinischen Fachgebiete Pneumologie (Lungenheilkunde), Thoraxchirurgie, Intensivmedizin, Radiologie und Psychosomatik sowie Psychologie, Pflege und Physiotherapie. Die persönliche, individuelle Patientenbetreuung steht dabei im Vordergrund.

Wann braucht es eine Lungentransplantation?

Mehrere Grunderkrankungen können dazu führen, dass eine Lungentransplantation nötig wird. Dazu gehören:

  • Interstitielle Lungenerkrankungen mit Lungenfibrose (Vernarbungen des Lungengewebes)

  • chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

  • Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)

  • Bronchiektasen (anhaltende Erweiterung und Verformung der Bronchien)

  • Mukoviszidose (genetische Stoffwechselerkrankung)

  • andere seltene Lungenerkrankungen wie Sarkoidose, Langerhans-Zell-Histiozytose, Lymphangioleiomyomatose (LAM), Hermansky-Pudlak-Syndrom (HPS) und andere

Kontakt und Ansprechpersonen

Leitung des LUTX-Zentrums

Prof. Dr. med. Heinrike Wilkens
Innere Medizin V, Gebäude 41
Klinik für Innere Medizin V

Leitung des LUTX-Zentrums

PD Dr. med. Frank Langer
Thoraxchirurgie, Gebäude 57

Koordination

Dr. rer. med. Bettina Weingard
Koordination für Lungentransplantation
Innere Medizin V, Gebäude 41
66421-Homburg

+49 6841 16 - 15522

+49 6841 16 - 23633

  • :+49 6841 16 - 15838

Ambulanz-Ärztin oder -Arzt

Dmitrij Tschausovsky
Innere Medizin V, Gebäude 41

Übernahme von Intensivpatientinnen und -patienten (M-ICU)

Checkliste ambulanter Vorstellungstermin

Sie haben einen Termin in unserer Ambulanz? Dann bringen Sie bitte Folgendes mit:

  • Versichertenkarte

  • Überweisungsschein für die „Lungentransplantationsambulanz“ von der Lungenfachärztin oder vom Lungenfacharzt (ein Jahr gültig) 

  • Überweisungsschein Nr. 10 für „Laboratoriumsuntersuchungen als Auftragsleistung“ von Lungenfachärztin, Lungenfacharzt, Hausärztin oder Hausarzt zur Durchführung spezieller Laboruntersuchungen

  • Radiologische Befunde (Röntgenbilder, CT-Thorax) auf CD

  • Impfausweis

  • Arztbriefe und vorhandene Befunde (zum Beispiel Ultraschall vom Herz, OP-Berichte, Gynäkologie, Urologie). Befunde am besten bereits in Kopie mitbringen!

  • Wenn Sie einen Infekt haben, rufen Sie uns bitte an, bevor Sie in die Transplantationsambulanz kommen, damit wir Vorsichtsmaßnahmen bereits im Vorfeld treffen können.

Checkliste stationäre LUTX-Evaluation

Zur Aufnahme auf die Warteliste bei Eurotransplant ist eine stationäre Abklärung zur Möglichkeit einer Lungentransplantation (LUTX) notwendig.

Sie haben einen Termin zur stationären Beurteilung einer möglichen Lungentransplantation? Dann bringen Sie bitte Folgendes mit:

  • Versichertenkarte

  • Einweisung von Hausärztin oder Hausarzt 

  • radiologische Befunde (Röntgenbilder, CT-Thorax) auf CD

  • Impfausweis

  • angeforderte Unterlagen (zum Beispiel Ultraschall von Bauch oder Herz, Befund vom Zahnarzt, Frauenarzt). Befunde am besten bereits in Kopie mitbringen!

Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe des UKS


Der stationäre Aufenthalt zur Beurteilung einer möglichen Lungentransplantation dauert circa zwei Wochen. Es werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, unter anderem:

  • Röntgenbild und CT vom Brustkorb

  • Ventilations-/Perfusions-Szintigraphie (Nuklearmedizinische Untersuchung der Lungenfunktion)

  • Lungenspiegelung (Bronchoskopie)

  • Magenspiegelung (Gastroskopie)

  • Darmspiegelung (Koloskopie)

  • Darstellung der Herzkranzgefäße (Koronarangioangrafie)

  • Rechtsherzkatheter, Linksherzkatheter (Katheteruntersuchung, um die Funktion des Herzens und Durchblutung der Herzkranzgefäße zu bewerten)

  • Ultraschall des Herzens

  • zahnärztliche Untersuchung

  • gynäkologische oder urologische Untersuchung

  • Untersuchung der Blutgefäße (angiologische Diagnostik, Duplexsonographie)

  • Ultraschall des Bauchs

  • Knochendichtemessung

  • psychiatrische Beurteilung

Aufnahme auf die LUTX-Warteliste

Nach Abschluss der stationären Untersuchungen entscheiden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte in einer interdisziplinären Lungentransplantations-Konferenz über die Aufnahme auf die Warteliste bei Eurotransplant. Dabei werden die Risiken und die Erfolgsaussichten der Transplantation berücksichtigt.

Eine Aufnahme auf die Warteliste kann zum Beispiel nicht erfolgen bei Tumorerkrankungen ohne rezidivfreies Intervall (je nach Art zwei oder fünf Jahre Tumorfreiheit), schwerwiegenden Begleiterkrankungen (zum Beispiel des Herzens) oder bei aktivem Rauchen.

Auf der Warteliste gibt es den Status „nicht-transplantabel“ (NT) und „transplantabel“ (T). Gründe für den Status NT sind zum Beispiel ein noch zu guter Gesundheitszustand, noch ausstehende Befunde oder private Beweggründe. Nur für Patientinnen und Patienten mit dem Status T wird ein Organ von Eurotransplant in den Niederlanden vermittelt.

Seit Dezember 2011 erfolgt die Vermittlung der Spenderorgane in Deutschland durch ein Lungen-Allokationssystem. Es basiert auf einem Lung Allocation Score (LAS), der eine optimale Zuordnung mit Aussicht auf eine erfolgreiche Lungentransplantation gewährleisten soll. Hintergrund dafür ist die begrenzte Anzahl an Spenderorganen. Zur Berechnung des LAS werden die Ergebnisse bestimmter Befunde an Eurotransplant geschickt. Je höher der LAS-Wert, desto dringlicher ist eine Organvermittlung.

Nach einer Registrierung auf der Warteliste zur Lungentransplantation bei Eurotransplant müssen regelmäßige Kontrolluntersuchungen im Transplantationszentrum erfolgen. In der Regel ist dies alle drei Monate der Fall, je nach Gesundheitszustand auch häufiger. 

Die Patientinnen und Patienten, die als „transplantabel“ auf der Warteliste geführt werden, müssen gewährleisten, dass sie 24 Stunden am Tag telefonisch erreichbar sind. Denn die Transplantation muss im Falle eines Organangebotes sehr schnell verlaufen. 

Bei Änderung der telefonischen Erreichbarkeit oder bei stationären Aufenthalten in externen Kliniken muss das Transplantationszentrum sofort kontaktiert werden, Arztbrief und Befunde müssen unmittelbar zugeschickt werden: 

+49 6841 16 - 15522

+49 6841 16 - 15838

Es ist sehr wichtig, dass Sie umgehend und persönlich mit uns Kontakt aufnehmen, zum Beispiel wenn sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Dies kann für den weiteren Verlauf hinsichtlich der geplanten Lungentransplantation entscheidend sein. Bei offenen Fragen oder Unsicherheiten bezüglich der Lungentransplantation bitten wir Sie, nicht zu zögern mit uns Kontakt aufzunehmen

Stationärer Ablauf nach Lungentransplantation (LUTX)

Eine Lungentransplantation kann als Einzel- oder Doppel-Lungentransplantation erfolgen. Die Entscheidung für die am besten geeignete Transplantation ist abhängig von der Lungen-Grunderkrankung oder anderen klinischen Bedingungen und wird in der interdisziplinären Konferenz getroffen.

Bei komplikationslosem Verlauf wachen Sie noch beatmet nach einigen Stunden auf der Intensivstation auf. Sobald eine Spontanatmung möglich ist und die anderen Organsysteme stabil sind, wird der Beatmungsschlauch entfernt. Bereits in der frühen Phase nach der Operation müssen Sie bei der Mobilisation und Physiotherapie aktiv mitarbeiten, um schnell wieder selbständig zu werden. In der Regel werden Sie nach wenigen Tagen auf die Normalstation verlegt. 

Hier werden Ihre Medikamente (Immunsuppressiva, Antibiotika und andere) individuell eingestellt, um Komplikationsrisiken wie Abstoßungsreaktionen oder Infektionen möglichst zu vermeiden. Außerdem erfolgen Blutentnahmen sowie, abhängig vom Befund Röntgenaufnahmen der Lunge, Messungen der Blutgase, Bronchoskopien (Lungenspiegelungen) und Lungenfunktionsmessungen. 

Vor der Entlassung aus der Klinik wird mit Ihnen ein ausführliches Informationsgespräch über alltägliche Verhaltensregeln nach Lungentransplantation (Hygiene, Ernährung und anderes) von einer erfahrenen Pflegekraft und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten geführt. Nach etwa zwei bis drei Wochen werden Sie bei komplikationslosem Ablauf aus der Klinik entlassen. Eine Sauerstoff-Langzeit-Therapie ist dann in der Regel nicht mehr erforderlich.

Eine gesunde Lebensführung, Selbstdisziplin und Eigenverantwortung einschließlich umgehender Kontaktaufnahme mit dem LUTX-Zentrum bei Problemen sind grundlegend entscheidend für eine langfristige Aussicht auf eine erfolgreiche Lungentransplantation.

Nachsorge bei Lungentransplantation (LUTX)

Nach der Lungentransplantation ist eine lebenslange Nachsorge in der Lungentransplantations-Ambulanz notwendig. Die Termine erfolgen nach enger Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Sie werden gebeten, ein Patienten-Tagebuch zu führen. Darin sollen Sie täglich verschiedene Werte (Blutdruck, Puls, Temperatur, FEV1-Wert [Einsekundenkapazität, ermittelt durch einen Asthma-Monitor], Gewicht, Auswurf) eintragen. Das Tagebuch bringen Sie bitte zu den ambulanten Terminen mit. Bei den ambulanten Vorstellungen erfolgt eine Blutuntersuchung, insbesondere zur Überprüfung der Immunsuppression und einer möglichen Infektion. Außerdem wird die Lungenfunktion durch das Auslesen Ihres Asthma-Monitors kontrolliert. Ein Lungenfunktionstest (Bodyplethysmographie) wird zur Überwachung einer möglichen Verschlechterung der Lungenfunktion durchgeführt. Denn diese kann mit einer akuten oder chronischen Abstoßungsreaktion verbunden sein.

Bei Notfallsymptomen wie etwa einem Abfall der Lungenfunktion, Fieber, Luftnot müssen Sie das Transplantationszentrum umgehend kontaktieren: 
Ambulanz


+49 6841 16 - 15241

Im Notfall (Intensivstation, M-ICU)

 +49 6841 16 - 15211

Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung

Links

Bundesverband der Organtransplantierten

EUROTRANSPLANT

Deutsche Stiftung zur Organtransplantation

Dankesbriefe

Wenn Sie weitere Informationen benötigen, dann zögern Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen unter
 +49 6841 16-15522