Harnblasenkrebs
Urothelkarzinom
Das Harnlasenkarzinom oder auch Urothelkarzinom der Blase genannt, ist nach dem Prostatakarzinom die am zweithäufigsten diagnostizierte Krebserkrankung des Harn- und Geschlechtssystems.
Männer sind etwa dreimal häufiger betroffen als Frauen. Hinsichtlich der Altersverteilung nimmt die Häufigkeit der Erkrankungsfälle ab dem vierzigsten Lebensjahr zu. Der Altersgipfel der Betroffenen liegt zwischen 50 und 75 Jahren. Der wichtigste Risikofaktor stellt das Rauchen dar, das nicht nur für etwa 50% der Blasenkarzinomentstehung ursächlich ist, sondern auch zu einem besonders aggressiven Tumorwachstum führt.
Weitere Risikofaktoren sind spezielle chemische Substanzen, welche in Farbstoffen und Lacken verwendet werden, die über lange Zeit, z.B. beruflich, verwendet wurden.
Diagnostik
Auffällig werden Blasentumore zumeist durch eine schmerzlose Blutbeimengung (Hämaturie) und sollte daher auf jeden Fall urologisch abgeklärt werden. Allerdings gibt es keine sicheren Warnzeichen, auch schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen können erste Symptome sein.
Neben Urin- und sonographischen Untersuchungen gehört die Blasenspiegelung (Zystoskopie) zwingend zur Diagnostik.
Zur Therapie und histologischen Sicherung steht die transurethrale Blasenresektion zur Verfügung (TUR-Blase-Blase). Dabei wird wie bei der Blasenspiegelung, in Narkose, ein spezielles Instrument über die Harnröhre in die Blase eingeführt und der Blasentumor Schicht für Schicht ausgehobelt. Ziel ist es den Tumor, falls möglich, komplett zu entfernen. Das Gewebe wird anschließend zur feingeweblichen (histologischen) Untersuchung in die Pathologie gegeben. Diese Gewebeanalyse ermöglicht dann die Stadieneinteilung in oberflächliche und die Muskulatur betreffende Tumore. Der stationäre Aufenthalt beläuft sich in der Regel auf eine Nacht.
Oberflächliche Harnblasentumore
Erfreulicherweise wachsen die meisten Tumore nur in den oberen Schleimhautschichten (Abb. pTa und pT1) und betreffen nicht die Muskulatur. Diese sog. „nicht Muskel-invasiven“ Tumore sind in der Regel mit einer TUR-Blase vollständig behandelt und bedürfen keiner weiteren operativen Therapie. Jedoch ist diese Tumorart bekannt dafür, häufig wiederaufzutreten. Um dies zu vermeiden können Medikamente wiederholt über einen Katheter in die Blase gegeben werden (sog. Instillationstherapie). Dies erklärt auch die notwendigen engmaschigen zystoskopische Kontrollen, zu Beginn alle 3 Monate.
Blasenentfernung
Handelt es sich aber um einen invasiv wachsenden Tumor, d.h. die Muskelschicht betroffend (Abb.2, pT2-pT4) oder rezidivierende, oberflächliche Hochrisikotumoren (Abb.2, pTa-pT1) muss die Blase komplett entfernt werden (Zystektomie). In besonderen Einzelfällen ist es auch möglich die Blase zu erhalten oder eine Stahlentherapie durchzuführen.
Nach der Entfernung der Blase muss nun der Urin künstlich nach außen abgeleitet werden. Zur Verfügung stehen kontinente Harnableitungen, z.B. die Darmersatzblase, und nicht-kontinente Ableitungen über einen künstlichen Ausgang (Stoma). Diese Operation kann seit einigen Jahren auch minimal-invasiv mit kleinen Hautschnitten durchgeführt werden. In Homburg wird seit 2006 das DaVinci-System eingesetzt, welches eine Roboter-unterstützte Technik mit geringstmöglicher Belastung für den Patienten ermöglicht. Die durchschnittliche Verweildauer bei einer operativen Entfernung der Blase beträgt 14 Tage.
Die Heilungschancen durch Blasenentfernung hängen vom initialen Tumorstadium ab. Bei lymphknotenbefallenden oder abgesiedelten (metastasierten) Blasentumoren wird eine systemische Therapie notwendig. Hier wird in der ersten Therapielinie eine Chemotherapie, welche im Anschluss durch eine Immuntherapie ergänzt werden kann.
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