Harnleiterabgangstenose (sog. Subpelvinstenose):
Fehlbildungen und Funktionsstörungen des Harntraktes
Bei der Subpelvinstenose handelt es sich um eine angeborene Einengung am Übergang von Nierenbecken zum Harnleiter, die den Abfluss des Urins erschwert und so schlimmstenfalls zur dauerhaften Schädigung der Nierenfunktion führen kann.
Im Säuglingsalter sind die Krankheitszeichen uncharakteristisch, wenn überhaupt vorhanden: Gedeihstörungen, Appetitlosigkeit, wiederkehrendes Erbrechen oder auch ein tastbarer Oberbauchtumor. Bei älteren Kindern und Erwachsenen können wiederholte Oberbauchbeschwerden oder starke, krampfartige Flankenschmerzen, insbesondere nach größeren Trinkmengen, auf eine Harnleiterabgangsstenose hinweisen.
Die Diagnostik vor Therapie der subpelvinen Stenose umfasst neben einer umfassenden Anamneseerhebung die Ultraschalluntersuchung von Nierenbecken- und Kelchsystem und einer nuklearmedizinischen Nierenfunktionsprüfung zur Beurteilung der seitengetrennten Abflussverhältnisse der Nieren. Bei geringer Harnabflussbehinderung und/oder guter Nierenfunktion kann bei Patienten ohne Krankheitszeichen eine engmaschige Überwachung erfolgen. Bei einigen Kindern kann es zu einer spontanen Verbesserung der Abflussverhältnisse durch das Wachstum kommen und somit eine operative Korrektur unnötig machen.
Bei Zunahme oder weiter bestehender Abflussbehinderung sollte jedoch die operative Korrektur erwogen werden. Die Nierenbeckenplastik nach Anderson und Hynes hat sich weltweit als Standardverfahren zur operativen Korrektur einer subpelvinen Stenose durchgesetzt. Sie kann schon im Säuglingsalter sicher durchgeführt werden.