Urolithiasis

Steinleiden

Die Urolithiasis (umfassender Begriff für sowohl Harnleiter-, Nieren- als auch Blasensteine) ist eine Erkrankung der Harnwege die zwischen 1 und 20% der Bevölkerung betrifft. Wichtige Risikofaktoren sind diätarische sowie genetische Faktoren. Die Steine entstehen, durch dass Ausfällen von harngelösten Substanzen im Bereich des Nierenbeckens und Harnleiters welche sich zu Kristallen formieren und die Nierensteine bilden.

Symptome

Wenn diese Steine in den Harnleiter rutschen kommt es zu einer Abflussbehinderung des Urins und damit zu den wellenartigen Schmerzen, Koliken genannt. Diese Schmerzen sind häufig auch von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Auch große Steine in der Niere bzw. dem Nierenbecken können diese Abflussbehinderung und damit Schmerzen auslösen.

Diagnostik

Nach der akuten Schmerzbehandlung erfolgt die weitere Untersuchung.Die Diagnostik der Harnsteine umfasst eine Reihe von unterschiedlichen Untersuchungen. Die Grundlage der Diagnostik bilden die körperliche Untersuchung, sowie die Blut- und Urinuntersuchung. Auch die Ultraschall Untersuchung ist eine schnelle und schmerzlose Untersuchungsmethode, welche standardmäßig erfolgt. Hierbei kann eine eventuelle Harnstauung (bei Harnleitersteine), manchmal auch der Stein selbst nachgewiesen werden. Zur weiteren Diagnsotik erfolgt zumeist noch eine Bildegebung. Ein CT der Nieren und Harnleiter oder auch eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel. In Abhängigkeit der Steinparameter (Größe, Anzahl, Lage, Beschaffenheit) und des klinischen Zustandes des Patienten wird die weitere Therapie geplant. Diese Therapie kann sehr untrerschiedlich sein.

Akute Therapie

In der Akutsituation stehen die Limitierung der Symptomatik und die Sicherung des Urinabflusses an vorderster Stelle. Bei medikamentös nicht beherrschbaren Schmerzen oder fehlender Ausscheiung der Niere erfolgt die Ableitung der Harnwege über eine sogenannte Harnleiterschiene. Die Harnleiterschiene ist ein dünnes Plastikröhrchen, das mittels Blasenspiegelung in den Harnleiter bzw. in das Nierenbecken der betroffenen Seite eingebracht wird.

Möglichkeiten Steine zu entfernen

ESWL (extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie)

Bei der ESWL erfolgt die Zertrümmerung der Harnsteine in Nierenbecken oder Harnleiter mittels hochenergetischen Stoßwellen von außen. Hierbei können Steine zwischen 0,5-2cm Durchmesser zertrümmert werden. Der entstehende Steingries wird in der Regel mit dem Urin ausgeschieden. Dieses Verfahren ist schonend und kann auch bei Kindern angewandt werden.

URS (ureterorenoskopische Steinentfernung)
Die URS ist ein endoskopisches Verfahren. Hierbei können die Harnsteine mittels starren oder flexiblen Endoskopen lokalisiert werden. Dabei ist es möglich kleinere Steine direkt über Fangkörbchen zu bergen. Größere Steine können unter Sicht z.B. mittels Laser, zertrümmert werden. Über ein Absaugsystem können die Steine direkt aus dem Harntrakt entfernt werden. In der Regel wird nach dem Eingriff zum Schutz für ca. 14 Tage eine Harnleiterschiene eingebracht.

PNL (perkutane Nephrolitholapaxie)
Bei Nierenbeckensteinen über 1-2 cm Größe sollte eine PNL erfolgen. Hierbei wird unter Ultraschallkontrolle die Niere durch die Haut punktiert. Danach wird dieser Punktionskanal aufgedehnt, eine Schleuse eingelegt und über diese das Nierenbecken gespiegelt. Unter Sicht kann dann der Stein zertrümmert und entfernt werden.  Am Ende des Eingriffs wird in der Regel vorrübergehend ein Nephrostomiekatheter eingelegt, welcher nach einigen Tagen schmerzlos entfernt werden kann.

Prophylaxe

Nach erfolgreicher Steinbehandlung gilt es das Auftreten erneuter Harnsteine zu verhindern.
Allgemein gilt, das eine ausreichende Trinkmenge (ca. 2,5-3L pro Tag) die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung erneuten Steinbildung ist. Das sorgt dafür, dass der Urin weniger konzentriert ist, sodass weniger Kristalle ausfällen können. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. So kann die Umstellung auf eine verstärkte Zufuhr von Gemüse und Salaten und die Reduktion der Fleischzufuhr das Risiko einer Steinbildung senken. Es sollte auch eine gesunde Lebensführung mit Normalisierung des Körpergewichts, ausreichend Bewegung, Schlaf, Vermeidung von Stress und übermäßigem Alkoholkonsum angestrebt werden.

Sollte es häufiger zur Nierensteinen kommen ist eine weitere Abklärung mit genauer Unstersuchung des Stoffwechsels sinnvoll. Hier kann dann auch eine individuelle Prophylaxe notwendig sein

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