Schon jetzt ist es möglich, mit Hilfe von Ultraschallwellen virtuelle Formen wie Kugeln, Quader oder Pyramiden oder mit etwas Training auch komplexere Gegenstände zu „erfühlen“.
Ziel der Forschung ist der so genannte „Virtual Touch“. „Vorstellbar wäre, dass Eltern ihre kranken Kinder oder allgemein Angehörige ihre kranken Familienmitglie-der, die keinen Besuch empfangen dürfen, im virtuellen Raum treffen“, erklärt Prof. Zemlin die zugrundeliegende Idee. „Mit ausgeklügelter Sensortechnik könnte es möglich sein, dem Angehörigen die Hand zu halten oder über die Wange zu streicheln – obwohl man sich an einem anderen Ort befindet.“ Prof. Zemlin und Prof. Strauss haben mit mehreren wissenschaftlichen Partnern hierfür bereits erste Projekte gestartet.
Bei dem Projekt „Multi-Immerse“ geht es darum, schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen im Universitätsklinikum des Saarlandes virtuelle Be-suche ihrer Angehörigen zu ermöglichen – und nicht nur durch reine Videogespräche, sondern mit der nmöglichst realitätsnahen Abbildung eines Besuchs am Krankenbett. Die Patientinnen und Patienten sollen über neue Technologien ihre Eltern und Geschwister sehen, hören und fühlen können. Dies gelingt durch sogenannte immersive Technologien, mit denen beide Personengruppen in eine virtuelle Welt eintauchen und räumlich getrennt dennoch intensive Nähe spüren können.
An diesem Projekt wirken Forscherinnen und Forscher der Medizin und Informatik der Universität des Saarlandes, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie des Zentrums für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) mit. „Multi-Immerse: Menschliche Nähe durch die multisensorische Optimierung immersiver, virtueller Besuche zur Therapieunterstützung bei schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen in den Kinderkliniken des UKS“ wird mit 2,34 Mio. Euro gefördert (EU/EFRE/Saarland + htw saar).