Alois-Lauer-Preise für Medizin 2024

Verleihung der Alois-Lauer-Preise für Medizin
(v.l.n.r.) Dieter Saasen, Dr. med. Joachim Langenfeld, PD Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Leonard Kaps, Thomas Martin (Foto: Alois-Lauer-Stiftung)

Am 28. November 2024 wurden im Rahmen einer Feierstunde zum 40-jährigen Jubiläum der Stiftung die Alois-Lauer-Preise für Medizin verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind PD Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Leonard Kaps aus der Inneren Medizin II und PD Dr. med. Florian Rosar aus der Nuklearmedizin des UKS.

Der mit 8.000 Euro dotierte Alois-Lauer-Förderpreis für Medizin ging an PD Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Leonard Kaps, Oberarzt und Leiter der Translationalen Forschung in der Klinik für Innere Medizin II am UKS, für seine Forschungen zum hepatozellulären Karzinom (HCC), der häufigsten Form von primärem Leberkrebs. Das HCC ist schwer zu behandeln, da der Tumor resistent gegenüber klassischer Chemotherapie ist.

Der neue Therapieansatz von PD Dr. Dr. Kaps und seiner Arbeitsgruppe zielt auf Krebs-assoziierte Fibroblasten (CAF) im Tumormikromilieu ab, um deren Einfluss auf das Tumorwachstum zu reduzieren, indem ein Protein namens MFAP-5 blockiert wird. Mithilfe spezieller Nanopartikel, als Träger für anti-MFAP-5 siRNA, konnte das Protein in CAF runterreguliert werden (Knockdown) und das Tumorwachstum durch Hemmung der Gefäßbildung in einem HCC-Mausmodell gebremst werden.

Die Arbeit trägt den Titel: „Multicompartment Polyion Complex Micelles Based on Triblock Polypapt(o)ides Mediate Efficient siRNA Delivery to Cancer-Associated Fibroblasts for Antistromal Therapy of Hepatocellular Carcinoma”.

 

Den Alois-Lauer-Anerkennungspreis in Höhe von 2.000 Euro erhielt PD Dr. med. Florian Rosar, B.Sc., stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Oberarzt sowie Lehrbeauftragter und Physiker in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS, für seine Forschungen zum Prostatakrebs.

Das Prostatakarzinom zählt zu den am häufigsten auftretenden bösartigen Tumorerkrankungen weltweit. Nach Therapie dieses Tumors, entweder operativ oder auch durch Bestrahlung, entwickelt eine signifikante Anzahl an Patienten ein Rezidiv. Die Rückkehr des Tumors ist in der Regel durch einen Anstieg des PSA-Wertes gekennzeichnet. Für die zielgerichtete Therapie ist eine genaue Lokalisation dieses Rezidivs erforderlich, die standardmäßig durch das sogenannte PSMA-PET/CT erfolgt.

PD Dr. Rosar hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Nijmegen (Nimwegen/ Niederlande) ein langlebiges PSMA-Radiopharmakon entwickelt und im Rahmen einer Studie gezeigt, dass durch dessen Anwendung beim PET/CT Rezidive und Metastasen des Prostatakarzinoms entdeckt und entsprechend behandelt werden konnten, die zu diesem Zeitpunkt durch das konventionelle PSMA-PET/CT nicht erfasst worden waren.

Die Studie trägt den Titel: „Detection efficacy of [89Zr]Zr-PSMA-617 PET/CT in [68Ga]Ga-PSMA-11 PET/CT-negative biochemical recurrence of prostate cancer”.

 

Der Alois-Lauer-Förderpreis ist nach dem Gründer der Stiftung benannt. Alois Lauer wurde 1901 in Nalbach geboren und ist 1984 als Ehrenbürger der Stadt Dillingen/Saar verstorben. Mit dem Förderpreis für Medizin zeichnet die Alois-Lauer-Stiftung junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die auf dem Gebiet der Medizin herausragende Leistungen erbracht haben.

 

PD Dr. med. Florian Rosar, B.Sc.
PD Dr. med. Florian Rosar, B.Sc. - Klinik für Nuklearmedizin des UKS (Foto: Annika & Gabriel Fotografie)