PD Dr. Elias Flockerzi erhält den Forschungspreis der Stiftung für Augenheilkunde Homburg

Prof. Dr. Berthold Seitz überreicht PD Dr. Elias Flockerzi den Forschungspreis

Mit 6.000 Euro dotierter Forschungspreis für Veröffentlichungen zum Thema Keratokonus

Der Forschungspreis der Stiftung für Augenheilkunde wird an junge Ophthalmologinnen der Universitäts-Augenklinik und in der Ophthalmologie tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen. Die Höhe des Preisgeldes beträgt 6.000 Euro.

Es können wissenschaftliche Publikationen mit dem Nachweis der Veröffentlichung in einer international anerkannten ophthalmologischen Zeitschrift (mit Ranking in ISI), publizierte Promotionen mit experimentellem Charakter oder erfolgreiche Drittmittelanträge mit Bewilligungszusage eingereicht werden.

Privatdozent Dr. Elias Flockerzi, Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde des UKS, hat sich mit fünf Veröffentlichungen zum Thema Keratokonus beworben und den Zuschlag erhalten. Die feierliche Preisverleihung erfolgte im Rahmen der 92. Homburger Augenärztlichen Fortbildung im Oktober 2023.

PD Dr. med. Flockerzi hat zudem im November seine Antrittsvorlesung mit dem Titel: „13 Jahre Homburger Keratokonus Center – Rück- und Ausblick“ gehalten. Hier liegt auch der Schwerpunkt seiner Forschung, in der er sich mit der Früherkennung der Augenerkrankung Keratokonus unter Anderem mittels Hornhautbiomechanik beschäftigt.

„Die Hornhaut ist das Fenster des Auges und hat eine physiologische Hornhautverkrümmung. Von dieser abgegrenzt werden müssen krankhafte Hornhautverkrümmungen, beispielsweise der Keratokonus, bei dem die Hornhaut kegelförmig angesteilt und somit verformt ist“, erläutert PD Dr. Flockerzi. „Die Verkrümmung eines Keratokonus kann mehr oder weniger schnell zunehmen und dann zu einer Sehverschlechterung führen. Wie der Keratokonus entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt – auch deshalb ist es wichtig, ihn möglichst früh zu diagnostizieren.“
Wenn man die Hornhaut einem standardisierten, von einem Messgerät erzeugten Luftstoß aussetzt, dann verformt sie sich. Mithilfe dieses Verformungsverhaltens kann zwischen gesunden Hornhäuten und krankhaft verformten Hornhäuten unterschieden werden. Damit eignet sich die biomechanische Untersuchung auch zur Frühdiagnostik. “Wir untersuchen inzwischen auch, wie operative Eingriffe die Hornhautbiomechanik beim Keratokonus beeinflussen“, sagt PD Dr. Flockerzi.

Der Keratokonus ist eine Erkrankung der menschlichen Augenhornhaut, von der weltweit etwa 1% - 4% der Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, betroffen sind. Die Häufigkeit dieser Erkrankung in Deutschland ist jedoch nicht genau bekannt. Wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird, gibt es viele therapeutische Möglichkeiten, um die Sehschärfe auf einem guten Niveau zu erhalten. Wird die Krankheit allerdings erst spät erkannt, kann eine Hornhauttransplantation erforderlich sein.

Die Augenklinik des Universitätsklinikums des UKS bietet im Rahmen einer weltweit angelegten Studie eine Untersuchung zur Früherkennung des Keratokonus für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (4 bis 21 Jahre) an. Das Screening beinhaltet auch einen regulären Sehtest. Danach werden zwei Vermessungen der Hornhaut durchgeführt: Zum Einen wird die Krümmung der Hornhaut erfasst (Pentacam) und zum Anderen die Biomechanik der Hornhaut gemessen (Corvis). Beides sind kontaktlose und schmerzfreie Augenmessungen. Dabei werden keine Tropfen verabreicht, man kann danach direkt Auto fahren. Im Anschluss an die zwei gerätegestützten Messungen findet eine Untersuchung der Augen mittels Spaltlampe durch einen qualifizierten Augenarzt der Klinik statt. Bei der Feststellung eines Sehfehlers oder der Augenerkrankung Keratokonus können sofort weitere Behandlungen vereinbart werden.

Hier finden Sie einen Flyer mit weiteren Informationen zu der aktuellen Studie, die an der UKS-Augenklinik von PD Dr. Flockerzi mitbetreut wird. Die Homburger Augenklinik ist ein auf diese Erkrankung spezialisiertes Zentrum.