Höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Kieferorthopädie für UKS-Team

Der Arnold-Biber-Preis, die höchste Auszeichnung für wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kieferorthopädie im deutschsprachigen Raum, geht 2024 erneut an ein Team der Klinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum des Saarlandes.

Es ist nach 2017 und 2022 bereits die dritte Auszeichnung mit diesem renommierten Preis für die von Klinikdirektor Prof. Dr. Jörg Lisson geleitete Arbeitsgruppe. Zu ihr zählen aktuell unter anderem Prof. Dr. Gero Kinzinger, Dr. Joana Sommer und Privatdozent Dr. Jan Hourfar. Ihre am 26. September 2024 im Rahmen der 96. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) prämierte Arbeit erforscht »Altersabhängige Effekte einer Gesichtsmaskenbehandlung nach Delaire bei Klasse III-Anomalien - Auswirkungen auf die maxillären Suturen und die Gaumenmorphologie«.

Die Behandlung mit Gesichtsmaske nach Jean Delaire wird bei Patienten mit zu kleinem Mittelgesicht eingesetzt. An den Zähnen indirekt verankert, beeinflusst dieses Behandlungsgerät das Oberkieferlängenwachstum. „Morphologische Veränderungen der Schädelsuturen scheinen einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der Therapie zu haben. Die altersabhängigen Reaktionen der pterygopalatomaxillären und transversalen Gaumensuturen stellen neben den von Delaire beschriebenen einen weiteren therapeutischen Haupteffekt dieser Behandlung dar und erklären die unterschiedlichen Veränderungen der Gaumenlänge vor und nach dem 12.Lebensjahr. Will man den maximalen Effekt der Gesichtsmasken-Behandlung erzielen, sollte diese vor dem 12. Lebensjahr begonnen werden. Der Behandlungserfolg ist nachgewiesen altersabhängig“, erklärt Prof. Dr. Jörg Lisson.

Arnold Biber (1854 –1902) zählte Ende des 19. Jahrhunderts zu den Pionieren der Zahntechnik. Die von ihm gestiftete Auszeichnung gehört in Deutschland zu den ältesten Förderpreisen der zahnmedizinischen Forschung und wurde im Jahr 1910 erstmals verliehen. Ab 1968 wurde der Arnold-Biber-Preis als Kieferorthopädischer Forschungspreis ausgeschrieben. Die Auszeichnung erfolgt seitdem durch ein Kuratorium des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie. Der mittlerweile mit 5.000 Euro dotierte Preis wird heute für eine bisher nicht veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Kieferorthopädie jährlich ausgeschrieben.