Klinisches Ethikkomitee
Was ist Ethikberatung?
Die Möglichkeiten der modernen Medizin fordern von Ärztinnen und Ärzten, von Pflegenden, Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen immer wieder komplexe Entscheidungen. Die unterschiedlichen Werthaltungen, religiösen Überzeugungen oder Vorstellungen von einem guten Leben aller Beteiligten können die Entscheidungsfindung am Krankenbett erschweren. In der Praxis treten ethische Fragen in konkreten Entscheidungssituationen auf, in denen häufig nicht mehr klar ist, welche Maßnahme für den betroffenen Patienten oder die Patientin die beste
ist – oder es gibt Uneinigkeit darüber zwischen den Beteiligten. Für diese aus ethischer Sicht schwierigen Situationen im klinischen Alltag bietet das Klinische Ethikkomitee des Universitätsklinikums die Klinische Ethikberatung an. Die Ethikberatung kann immer angefordert werden, wenn im Rahmen der Patientenversorgung Unsicherheiten in Bezug auf Wertvorstellungen und moralische Überzeugungen auftreten oder die ethische Dimension einer Entscheidung geklärt werden soll. Der Behandlungsfall muss nicht spektakulär sein. Es sind gerade auch die Alltagssituationen, in denen eine Ethikberatung helfen kann, Orientierung angesichts komplexer Fragen zu finden.
Wie läuft Ethikberatung ab?
Ethikberatung findet als moderierte ethische Fallbesprechung auf der Station statt. Ziel der Ethikberatung ist es, durch Moderation und Analyse zur Lösung eines ethischen Konfliktes in einem konkreten Behandlungsfall beizutragen. Es sollten möglichst alle teilnehmen, die an der Behandlung und Pflege der Patientin oder des Patienten beteiligt sind. Die Fallkonferenz beginnt mit einer kurzen Vorstellung der Teilnehmer, des Zeitrahmens (max. 60 Minuten) und der Diskussionsregeln. Die Ethikberaterinnen oder -berater übernehmen die Moderation der gemeinsamen Diskussion.
Es werden alle medizinischen, pflegerischen, psychosozialen sowie philosophischen und geistigen Fakten des konkreten Falles zusammengefasst. Es folgt die gemeinsame Formulierung der zentralen ethischen Frage, die in dem Beratungsgespräch geklärt werden soll. Alle Beteiligten formulieren ihre Meinungen, Einsichten und Haltungen zu der konkreten Frage. Dabei wird auch auf die berührten Werte (Wohl-Tun, Nicht-Schaden, Autonomie, Gerechtigkeit) Bezug genommen. Das Moderationsteam informiert ggf. über einschlägige ethische Stellungnahmen. Am Ende wird im Sinne einer Empfehlung ein gemeinsames Fazit gezogen. Dies kann eine gemeinsam akzeptierte Lösung des Konfliktes, ein Kompromiss oder ein Zwischenstand sein. Der Protokollant des klinischen Ethik-Komitees fasst die Ergebnisse der Fallkonferenz und eine etwaige Empfehlung in einem Protokoll zusammen. Alle Beteiligten unterliegen der Schweigepflicht.
Was kann Ethikberatung nicht leisten.
In der Ethikberatung wird nicht über die medizinische Qualität der Behandlung geurteilt. Die bestmögliche medizinische Versorgung wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Die Verantwortung kann nicht delegiert werden. Sie verbleibt bei den jeweils Verantwortlichen des ärztlichen oder pflegerischen Teams. Ethikberatung ist keine Supervision und dient daher nicht primär dazu, Kommunikationsprobleme innerhalb des Behandlungsteams zu lösen, auch wenn bei vielen moralischen Konflikten kommunikative Aspekte eine Rolle spielen.
Wer kann eine Ethikberatung anfordern?
- Patientinnen und Patienten
- Angehörige
- Ärztinnen und Ärzte
- Pflegende
- sonstige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums
Kontakte – Anforderung Ethikberatung

Anforderung Ethikberatung
Nutzen Sie als Hilfestellung die Checkliste Ethikberatung.
Anschrift
Universitätsklinikum des Saarlandes
Ärztliche Direktion
Geschäftsstelle des Ethikkomitee (KEK)
66421 Homburg
Dr. Albrecht, Frederic* Brand, Petra* Brenner, Barbara, B.A. Bonner, Lukas Burgdörfer, Reinhild* Danner, Anja* Dr.Gronwald, Benjamin** Hildebrand, Ivonne* Dr. Hörsch, Sabrina* Prof. Dr. Joisten, Karen Prof. Dr. Ketter, Ralf Prof. Dr. Kindermann, Ingrid Prof. Dr. Kleinschmidt, Stefan** Lang; Katrin, M.Sc. Lichtschlag-Traut, Sven Prof. Dr. Link, Andreas* Mack, Susanne, M.Sc. Prof. Dr. Matusche-Beckmann, Annemarie Prof. Dr. Meyberg-Solomayer, Gabriele Prof. Dr. Montenarh, Mathias Noe, Jürgen PD Dr. Nourkami-Tutdibi, Nasenien Prof. Dr. Reith, Wolfgang* Schmidt, Anne Prof. Dr. Dr. Seckinger, Stefan Prof. Dr. Sester, Martina Dr. Thönnes, Angelika* Vatter, Peter* Prof. Dr. Volk, Thomas |
Zugriff auf interne Info- und Arbeitsdokumente
Im UKS-Intranet (Confluence) erhalten alle UKS-Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter Zugriff auf eine Vielzahl von internen Dokumenten, Ressourcen und Informationen, die für ihre tägliche Arbeit und Zusammenarbeit unerlässlich sind. Die Nutzung des Intranet-Portals ist nur innerhalb des UKS-Kliniknetzwerks und nur mit Anmeldung über die AD-Kennung möglich. Greifen Sie auf interne Richtlinien, Handbücher, Präsentationen und mehr zu – alles an einem zentralen Ort.